Museum für Naturkunde
Die Lebensräume Ostthüringens, regionale Flora, Fauna und Geologie, die Minerale der Erde und wechselnde naturkundliche Sonderausstellungen: Herzlich Willkommen im Museum für Naturkunde.

Das Museum für Naturkunde Gera befindet sich im ältesten erhaltenen Bürgerhaus in Geras Altstadt, im „Schreiberschen Haus“, das 1780 den sogenannten Großen Stadtbrand überstand. Seit 1947 dient es als Museum. In der 1. Etage kann eine Wanderung durch die Naturräume Ostthüringens von den geologischen Grundlagen bis zur artenreichen Pflanzen- und Tierwelt der Wälder, Wiesen, Feldfluren und Gewässer unternommen werden. Auch geschützte Arten wie die Wildkatze, der Uhu oder die Frauenschuh-Orchidee werden gezeigt. In der 2. Etage sind der Barocksaal, das Gelehrtenkabinett und die Minerale Ostthüringens zu sehen. Im Keller und Höhler unter dem Gebäude werden hingegen Minerale aus aller Welt präsentiert. Die Themen der Sonderausstellungen wechseln regelmäßig.

Seit Juni 2025 ist Susan Schweiger wissenschaftliche Mitarbeiterin und damit die neue Zoologin am Museum für Naturkunde Gera. Sie hat in Jena Biologie studiert und war anschließend in den Bereichen Umweltplanung und Artenschutz tätig. Für ihre Promotion reiste Schweiger nach Südafrika, um die Evolution der wasserunabhängigen Entwicklung bei Fröschen zu untersuchen. Zuletzt forschte und lehrte sie am Institut für Zoologie und Evolutionsforschung der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Mit dem Wechsel nach Gera wird sie nun auch beruflich in ihrer Heimatstadt sesshaft. „Als Zoologin in Gera wohnen und arbeiten zu können, ist phantastisch. Das Museum für Naturkunde birgt einige wertvolle Schätze in der zoologischen Sammlung, darunter eine Reihe wunderbarer Präparate von heimischen Vogelarten, aber auch von exotischen Paradiesvögeln, was die Stelle hier sehr reizvoll macht“, so die gebürtige Geraerin. Aktuell stehen die Arbeiten für die neue Sonderausstellung „Tiere der Nacht“ an, die am 3. Oktober 2025 eröffnet wird. Die Zoologin freut sich auf die gemeinsame Arbeit mit dem Museumsteam. Besonders den Themen Evolutionsbiologie, Artenschutz und Klimawandel sowie den Naturräumen Ostthüringens möchte sie sich in zukünftigen Ausstellungen widmen. Für die kommenden Jahre wird insbesondere auch die digitale Erfassung der Objekte aus der zoologischen Sammlung eine besondere Herausforderung sein.
Museum für Naturkunde
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Dr. Moritz Rudolph Ferber (1805-1875) – Eintägige Sonderausstellung am 14. Juni 2025
Vor 150 Jahren verstarb der Geraer Bürger und Hobby-Mineraloge Dr. Moritz Rudolph Ferber. Vor 220 Jahren wurde er geboren. Durch seine wirtschaftlichen Aktivitäten als Unternehmer, durch sein wohltätiges Wirken und die Leidenschaft Mineralien zu sammeln, machte er sich über die Grenzen seiner Heimatstadt hinaus einen Namen. Das nach ihm benannte Mineral FERBERIT kündet nach wie vor weltweit von ihm. Am 14. Juni 2025 kann es im Rahmen des „Mineralientreffs im Juni“ im Museum für Naturkunde Gera betrachtet werden.
Eine abwechslungsreiche Biografie
Moritz Rudolph Ferber wurde 1805 in Gera geboren. Sein Vater Johann Christian Ferber hatte sich 1804 bereits dort niedergelassen und geheiratet. Im Alter von 7 Jahren verließ Moritz Rudolf sein Elternhaus für einige Jahre, weil er beim Dorfpfarrer Hempel in Tegkwitz bei Altenburg in Pension gegeben wurde. Erst mit 12 Jahren kehrte er nach Gera zurück und besuchte die Privatschule von Dr. Armin Heinrich Großschopf. 1819 begann er eine Lehre im Colonialwarengeschäft seines Onkels Friedrich August Ferber in Naumburg, die anschließend in Hamburg fortgesetzt wurde. Während des nachfolgenden dreijährigen Italienaufenthalts von 1824 bis 1827 erlangte er umfangreiche Erkenntnisse zum internationalen Warenverkehr. Als Moritz Rudolph Ferber 1828 nach Gera zurückkehrte, heiratete er nicht nur, sondern widmete sich vor allem als technischer Leiter dem Aufschwung der Textilfirma Morand & Co., deren Teilhaber sein Vater seit 1810 war. Seine erste Ehe, aus der 7 Kinder hervorgingen, endete bereits 1841 durch den Tod der Gattin. Aus seiner zweiten Ehe ging ein weiteres Kind hervor. Schon 1842 kaufte er das Doppelhaus in der damaligen Weidaer Gasse 37-39 in Gera („Ferbersches Haus“ in der heutigen Greizer Straße). Moritz Rudolph Ferber war als Unternehmer sehr erfolgreich und dementsprechend vermögend. Er vergrößerte die Firma erheblich und ließ in ihr 1833 die erste Dampfmaschine aufstellen. Nachdem er das Unternehmen 1858 übernommen hatte, ließ er eine große mechanische Weberei nach dem damals neuesten englischen System einführen. Zu Spitzenzeiten beschäftigte das Unternehmen über 70 Beamte und 1000 Arbeiter und „vertrieb erstklassige Damenkleider- und Konfektionsstoffe, die im eigenen Betrieb gewebt und appretiert wurden, nach allen fünf Erdteilen“. Besonders populär war Ferbers großes wohltätiges Engagement wie z. B. seine sagenhaften Weihnachtsbescherungen für über 70 Gäste, regelmäßige Spenden für milde und gemeinnützige Zwecke, Mitwirken im gemeinnützigen Bauverein und 1874/1875 die Errichtung des Ferberturms für 15.775 Mark als Geschenk an die Stadt Gera. 1875 verstarb Dr. Moritz Rudolph Ferber noch vor der Eröffnung des Turms.
Leidenschaftlicher Mineraliensammler
Im Laufe seines Lebens trug der begeisterte Mineraliensammler Ferber eine der damals größten privaten Mineraliensammlungen Europas zusammen. Spätestens begonnen hatte sein Interesse während seines Aufenthalts in Neapel (Italien) von 1824 bis 1827. Im Gebiet des Vesuv-Massivs sammelte er erhebliche Menge von Mineralien – als Grundstock für seine Sammlung und als Tauschware gegen andere Mineralien. Durch intensives Literaturstudium konnte er seine Sammlung nach aktuellem wissenschaftlichen Stand aufbauen und hatte einen systematischen Überblick über die zahlreichen damals bekannten Mineralarten. Seine Sammlung vergrößerte sich durch Schenkungen von Gästen und Familienmitgliedern, aber auch durch „Einkäufe“ bei Mineralienhändlern dank ausreichender finanzieller Mittel. Durch seine zahlreichen Kontakte zu den geowissenschaftlichen Größen seiner Zeit und entsprechende Besucher in Gera erlangte er exklusive mineralogische „Neuigkeiten“ für seine Sammlung. Moritz Rudolph Ferbers Sohn Johann Hermann arbeite über Jahre als Bergingenieur in Spanien und Chile und versäumte es nicht, seinem Vater viele Mineralproben nach Gera zu senden. So erreichte die Sammlung eine Stückzahl von über 10.000 Mineralien und das, obwohl er schlechtere Stücke aussortierte, wenn er ein besseres erlangte. So konzentrierte sich in der Sammlung eine Vielzahl von Einzelstücken mit hervorragender Qualität. Außerdem sind seine sorgfältigen Beschreibungen auf den Etiketten bemerkenswert. Insbesondere für Ferbers Zeit war auch die Vielfalt der weltweiten Fundorte samt zahlreicher Typlokalitäten herausragend. Ferbers grandiose Sammlung zog immer wieder namenhafte Gäste aus dem In- und Ausland an, die seine Sammlung besichtigten. Darüber hinaus hielt Ferber auch öffentliche Fachvorträge zu geowissenschaftlichen Themen. 1871 wurde Ferber sogar 7. Präsident der „Societät für die gesammte Mineralogie zu Jena“ und damit auch ein Nachfolger von Johann Wolfgang von Goethe (3. Präsident). 1873 erhielt Ferber in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Tätigkeit von der Universität Jena die Ehrendoktorwürde. Zwischen 1866 und 1869 erfasste Ferber seine Sammlung detailliert in extra angefertigten Glanzlederfolianten. Nach seinem Tod erhielt seine Tochter aus 2. Ehe, Johanna Louise Bauer, die Sammlung und bewahrte sie in der Villa Bauer in der Geraer Ebelingstraße sorgfältig auf. Seit 1950 ist die Sammlung im Besitz der Mineralogischen Sammlung der Friedrich-Schiller-Universität Jena. In Gera sind nur Mineralien verblieben, die Dr. Moritz Rudolph Ferber und auch sein Sohn Walther Ferber zu Lebzeiten der „alten Mineraliensammlung des Fürstlichen Gymnasiums Rutheneum“ geschenkt hatten.
Ferberit – Ein Mineral benannt nach Dr. Moritz Rudolph Ferber
Dr. Moritz Rudolph Ferbers Sohn Johann Hermann Ferber schickte seinem Vater regelmäßig Mineralproben von Orten in Spanien und Chile, wo er als Bergingenieur tätig war. Darunter befanden sich auch wiederholt noch unbekannte Mineralien. Aus der Sierra Almagrera, einer Bergkette in der südspanischen Provinz Almería (Andalusien), gelangten so auch Probestücke eines auffälligen Wolframits nach Gera. Der Geraer Gymnasialprofessor Karl Theodor Liebe (1828-1894) und der Freiberger Mineralogieprofessor Dr. Johann Friedrich August Breithaupt (1791-1873) gelangten durch ausführliche Untersuchungen des Materials zum Ergebnis, dass es sich um ein neues, bis dahin nicht beschriebenes Mineral handelte. Zu Ehren ihres Freundes Moritz Rudolph Ferber wurde es 1863 Ferberit genannt. Es hat die chemische Formel Fe2+WO4 und ist demzufolge ein Eisenwolframat. Es kristallisiert monoklin und seine Härte beträgt 4 bis 4,5. Ferberit ist das ideale Endglied einer Mischkristallreihe, in der das Eisen (Fe) auch von Mangan (Mn) ersetzt werden kann. Dominiert Eisen gegenüber dem Mangan, dann spricht man von Ferberit. Dominiert das Mangan gegenüber dem Eisen, dann spricht man vom idealen Endglied der Mischkristallreihe Hübnerit MnWO4. Sind Eisen und Mangan im gleichen Mischungsverhältnis vorhanden, dann spricht man von Wolframit – einem Mischkristall aus Ferberit und Hübnerit. Wolframit ist kein eigenständiges Mineral. Weil man Ferberit und Hübnerit jedoch kaum optisch, sondern nur durch chemische Untersuchungen unterscheiden kann, wird in Sammlungen und Ausstellungen oft die Bezeichnung Wolframit verwendet.
Eintägige Sonderausstellung am 14. Juni 2025
Aus Anlass des Doppel-Jubiläums zeigt das Museum für Naturkunde Gera am Samstag, dem 14. Juni 2025 von 10.00 bis 17.00 Uhr als Höhepunkt des „Mineralientreffs im Juni“ exklusiv eine Sonderschau mit über 30 Exemplaren von Ferberit, Hübnerit und Wolframit. Die attraktiven Mineralstufen stammen aus China, Kasachstan, Peru, Portugal, Rumänien, Südkorea, den USA und aus Sachsen in Deutschland. Darüber hinaus erwarten die Besucher und Besucherinnen an diesem Tag von 10.00 bis 15.00 Uhr im Hof des Museums zahlreiche Mitglieder der „Geraer Mineralien- und Fossilienfreunde“ mit einem breiten Angebot von Mineralien und Fossilien, die erworben werden können. Außerdem können Mineralien zur Begutachtung und Bestimmung mitgebracht werden.

Buch zur Lindenthaler Hyänenhöhle und zum Pohlitzer Wollhaarnashorn erschienen
Ab sofort ist im Museum für Naturkunde Gera ein neues Buch über die Lindenthaler Hyänenhöhle und das Pohlitzer Wollhaarnashorn erhältlich. Es kann stets während der Öffnungszeiten an der Museumskasse erworben werden. Die Lindenthaler Hyänenhöhle wurde 1874 in Gera-Pforten entdeckt. In der Spaltenhöhle befanden sich damals große Mengen von Knochen und Zähnen von eiszeitlichen Tieren, darunter auch zahlreiche Fossilien von Höhlenhyänen. Die Fleischfresser nutzten die Höhle während der Weichsel-Kaltzeit immer wieder zum Zerlegen von Beute und zur Jungenaufzucht. Aus derselben Zeit stammt auch das 1904 im Norden von Pohlitz / Bad Köstritz gefundene Skelett eines Wollhaarnashorns. Es handelt sich um das vollständigste zusammengehörige Skelett eines Wollhaarnashorns, das bisher in Deutschland geborgen wurde und das nach wie vor existiert.
Auf 60 Seiten thematisiert das von der Thüringer Staatskanzlei geförderte Buch die Umstände der Entdeckung dieser Fossilfunde und die nachfolgende wissenschaftliche Bearbeitung des Materials. Ausführlich beschrieben werden darüber hinaus auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die erst in der jüngsten Vergangenheit durch Untersuchungen gewonnen wurden. Dazu zählen erfolgreiche Altersdatierungen der Fossilien mittels der Radiocarbonmethode und die Gewinnung von Erbgut aus kleinsten Teilen von Knochen und Zähnen. Über 100 Abbildungen veranschaulichen die Texte. Die Publikation gehört in die traditionsreiche Veröffentlichungsreihe des Museums für Naturkunde Gera, die es seit 1973 gibt. Das neue Buch ist bereits die Nummer 41!
Besucherzählung
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Museumsbesucher und -besucherinnen vom 1. Januar 2025 bis 31. Mai 2025
Besucherzahlen vergangener Jahre
im Jahr 2024 | 12.593 |
im Jahr 2023 | 11.197 |
im Jahr 2022 (längere Schließung durch Baumaßnahme) | 5.297 |
im Jahr 2021 (Corona-Einschränkungen) | 5.176 |
im Jahr 2020 (Corona-Einschränkungen) | 5.475 |
im Jahr 2019 | 12.304 |
im Jahr 2018 | 10.912 |
im Jahr 2017 | 10.899 |
im Jahr 2016 | 12.740 |
im Jahr 2015 | 11.164 |
im Jahr 2014 | 12.482 |
im Jahr 2013 | 11.319 |
Die Geschichte des Schreiberschen Hauses








Das Schreibersche Haus wurde 1686 – 1688 gebaut, nachdem das Vorgängergebäude, ein Burggut und Freihaus aus dem 16. Jahrhundert, bei einem früheren Stadtbrand stark beschädigt wurde. Das Bauwerk ist seit 1847 städtisch und beherbergt seit 1947 das Museum für Naturkunde. Die Besucher betreten das Gebäude durch das 1688 entstandene Portal aus Kraftsdorfer Sandstein. Die Figuren stellen links den Gott des Handels Merkur als Krieger mit Helm und Flügelschuhen dar und auf der linken Seite sitzt die Göttin des Fleißes Strenia mit einem Bienenkorb. Sie wurden 1760/70 neu gefertigt und 1925 vom Geraer Bildhauer Otto Oettel in Teilen ergänzt. 2019 gelang die denkmalgerechte Instandsetzung des gesamten Eingangsportals.
Schon vor der Errichtung des heutigen Schreiberschen Hauses stand an gleicher Stelle auf dem Nicolaiberg ein bedeutender Bau. Etwa um 1540 wurde dort ein Burggut und Freihaus errichtet, das anfangs als Wohnhaus verschiedener Landadeliger diente, die mit der Belehnung durch das Haus Reuß j. L. auch Verpflichtungen zum Schutz der Stadt übernahmen. Beispielsweise wurde 1606 Abraham von Einsiedel von Heinrich Posthumus Reuß j. L. belehnt. Im weiteren Verlauf ging die Anlage in bürgerlichen Besitz über, bis sie dem Stadtbrand von 1686, bei welchem zwei Drittel Geras vernichtet wurden, in Flammen aufging.
Auf den Grundmauerresten dieser Brandruine wurde 1686 – 1688 das heutige Schreibersche Haus errichtet. Das Barocke Gebäude erinnert in Größe und Kubatur an Schloss Hirschberg und Schloss Brandenstein bei Ranis. Die Bauzeit wurde wissenschaftlich durch dendrochronologische Untersuchungen am Dachstuhl des Gebäudes belegt. Als Fälldatum für die im Dachstuhl verwendeten Balken wurden das Winterhalbjahr 1685/1686 und das Sommerhalbjahr 1686 nachgewiesen. Das verwendete Holz war noch kernfrisch. Für die Gesamtkonstruktion wurden ca. 80 m³ Fichtenholz in der näheren Umgebung geschlagen – ca. 1/3 Hektar Wald. Aus dieser Zeit stammt auch der prächtige Barocksaal im 2. Obergeschoss des Hauses. Seine hochbarocke Stuckdecke schuf Gabriel Zillinger, wahrscheinlich unter Mitarbeit italienischer Stuckateure.
1689 erwarb der Kauf- und Handelsherr Gottfried Perner aus Merseburg den Komplex. 1716 gehörte es dem Kaufmann Johann Georg Schreiber. Am 18. September 1780 überstand das Schreibersche Haus als einziges erwähnenswertes Gebäude innerhalb der damaligen Stadtmauern den Großen Stadtbrand in Gera. Nach einem trockenen Sommer brach am 18. September 1780 in der Greizer Straße 58 südlich vor der Stadtmauer ein Feuer aus. Wie erst Jahre später klar wurde, war es Brandstiftung bedingt durch nachbarschaftlichen Zwist. Durch einen Südostwind griff das Feuer via Funkenflug schnell in Gera um sich, Haus für Haus ging in Flammen auf. Noch am Abend desselben Tages brannte die gesamte Innenstadt (innerhalb der Stadtmauer) und auch ein großer Teil der Vorstädte war verloren. Innerhalb der Altstadt wurden sämtliche Häuser bis auf das Schreibersche Haus und unbedeutende Nebengebäude vernichtet. 10 Menschen verloren ihr Leben dabei, 785 Gebäude wurden zerstört und ein Großteil des Viehs ging verloren.
Erst ab 1847 ging das Gebäude in den Besitz der Stadt Gera über. Kurzzeitig diente es als Stadtgericht, dann als Sitz der Lithografischen Anstalt Rudolf, anschließend befand sich darin eine Mädchenschule, dann ein Teil der 1. Bürgerschule (Mittelschule) und die Pestalozzischule. In diesem Zusammenhang wurden 1904 das steinerne Treppenhaus und 1929/30 ein Anbau an der Nordseite errichtet. Aber auch der Barocksaal wurde durch Zwischenmauern in zwei Klassenzimmer und einen Flur unterteilt. Nach dem 2. Weltkrieg kam dem Schreiberschen Haus eine neue Funktion zu. Sämtliche musealen Sammlungen Geras waren bis dahin im Städtischen Museum im ehem. Zucht- und Waisenhaus untergebracht. Nach der erheblichen kriegsbedingten Beschädigung dieses Gebäudes im Jahr 1945 wurde noch zu rettendes Sammlungsmaterial mehr oder weniger durch privates Engagement aus der Ruine transportiert und zwischengelagert, bis es zeitnah vollständig im Schreiberschen Haus eingelagert wurde. Die Zeit des Schreiberschen Hauses als Museum begann!
1947 fand das Städtische Museum seine Heimstatt darin, das ab 1950 der Öffentlichkeit zugänglich war. Nach dem Wiederaufbau des alten Städtischen Museums im Zucht- und Waisenhaus und der schrittweisen Auslagerung stadt- und kulturgeschichtlichen Sammlungsguts dahin wurde das Schreibersche Haus als Naturwissenschaftliches Museum, als Naturkundliches Museum du schließlich als Museum für Naturkunde gestaltet. 1957 dominierten bereits naturkundliche Ausstellungen im Schreiberschen Haus und auch die Präparationswerkstatt wurde neu eingerichtet. 1984 wurde nach 9 Jahren Schließung das Museum für Naturkunde im Schreiberschen Haus mit der neuen Dauerausstellung „Ostthüringen als Landschaftsraum“ wiedereröffnet. Auch nach der Wiedervereinigung Deutschlands fanden weitere größere Veränderungen statt, so z. B. 1994 die Eröffnung der Dauerausstellung „Minerale – Bausteine der Erdkruste“ und 1995 die Nutzung des hauseigenen Höhlers 188 für die Ausstellung „Minerale und Bergbau Ostthüringens“. Beide Ausstellungen wurden 2011 wiederrum verändert zu „Die Minerale Ostthüringens“ und „Das Einmaleins der Minerale“.
Die Sage zum Schreiberschen Haus
Hören Sie selbst!

Grüne "Oase" am Rande der Altstadt
Botanischer Garten
Eine "Grüne Oase" auf 0,7 Hektar in der Innenstadt Geras mit zwei Quellen, dem spätklassizistischem Turmhaus, Lebensräumen vom Halbtrockenrasen bis zur Feuchtwiese und eindrucksvollen Gehölzen.
Museum für Naturkunde
Anschrift | Nicolaiberg 3
07545 Gera | ||||||
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Leitung | Dr. Andreas Gerth | ||||||
Barrierefreier Zugang | Nein | ||||||
![]() © ARTwork-stewe | |||||||
museum.fuer.naturkunde@gera.de | |||||||
Tel. | 0365 52003 | ||||||
Servicezeiten | Montag geschlossen Dienstag 11:00 - 17:00 Uhr Mittwoch 11:00 - 17:00 Uhr Donnerstag 11:00 - 17:00 Uhr Freitag 11:00 - 17:00 Uhr Samstag 11:00 - 17:00 Uhr Sonntag 11:00 - 17:00 Uhr Feiertage 11:00 - 17:00 Uhr | ||||||
Ansprechpartner/innen | |||||||
Herr Dr. Andreas Gerth Kommissarischer Leiter / Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Botanik | Nicolaiberg 3
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Herr Rainer Michelsson Präparationstechnischer Assistent | Nicolaiberg 3
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Herr Frank Hrouda Museumspädagoge / Geologie | Nicolaiberg 3
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Herr Sebastian Winefeld Museumstechniker | Museumsplatz 1
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Frau Kerstin Benndorf Sachbearbeiterin Museum | Museumsplatz 1
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