Das Projekt wird vom Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert.
Im Auftrag der Stadt Gera und gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (FKZ 03KS1062, Projektträger Jülich – Forschungszentrum Jülich GmbH) wurde ein Energie- und Klimaschutzkonzept für die Stadt Gera erarbeitet. Dazu wurden Energieverbrauchs-daten ermittelt und die durch den Energieverbrauch in Gera verursachten CO2-Emissionen berech-net. Als Basisjahr war das Jahr 2010 vereinbart worden.
Im Jahr 2010 ist Gera dem „Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Re-genwälder e.V.“ beigetreten und hat sich damit verpflichtet, die CO2-Emissionen auf der Basis des Jahres 1990 bis zum Jahr 2030 zu halbieren und alle 5 Jahre den CO2-Ausstoß um 10 % zu reduzie-ren. Folglich wurden Daten ab 1990 ermittelt und die Entwicklung für den Betrachtungszeitraum bis 2030 als Prognose berechnet.
Sowohl das Leitbild Energie und Klimaschutz der Stadt Gera als das Konzept selbst orientierten sich an den Klimabündnis-Verpflichtungen. Zu beantworten war die Frage, ob und wie diese Verpflichtun-gen erfüllt werden können.
Wegen der Entwicklung der Energiepolitik der Bundesrepublik Deutschland und insbesondere mit dem Regierungswechsel auch in Thüringen ergaben und ergeben sich weiter massive Einschnitte in die Energiewirtschaft. Es wurde im hier vorliegenden Klimaschutzkonzept Wert darauf gelegt, auch entsprechende Hintergrundinformationen zu vermitteln.
Im Zentrum der Betrachtungen lag das Jahr 2010. In diesem Jahr wurden in Gera 1.760 GWh Ener-gie verbraucht, und zwar
960 GWh für Wärme
320 GWh für Strom
480 GWh für den Verkehr
Mit diesen Energieverbräuchen waren Emissionen in Höhe von 485.400 Tonnen CO2 verbunden.
Der entscheidende Teil des Berichtes befasst sich mit Energieeinsparpotenzialen, insbesondere auf Erneuerbaren Energien basierend. Bezüglich der theoretischen Potenziale werden zum Teil Ergeb-nisse aus dem „Energiegrundkonzept für die Stadt-Umland-Region Gera“ von ThINK (Thüringer Insti-tut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz) verwendet. Die realistischen Einsparpotenziale werden be-schrieben und die Realisierungswahrscheinlichkeit bis zum Jahr 2030 bewertet.
Letztendlich werden die Einsparpotenziale zusammengefasst und der Zielstellung gegenüber gestellt. Als Ergebnis ist festzustellen, dass mit den durch die Verfasser bezüglich der Umsetzbarkeit getroffe-nen Annahmen das gesteckte Ziel nur zum Teil erreicht wird. Die Halbierung der Emissionen gegen-über 1990 ist nicht das Problem, sondern die unabhängig davon im 5-Jahresrhythmus geforderte Re-duzierung um 10 %. Auf Grund der Datenlage konnte aber aufgezeigt werden, dass auch hier eine Zielerreichung möglich ist, wenn:
- die Nutzung von erneuerbaren Energien bei Solarthermie und Photovoltaik deutlich mehr als 20 % und bei Windenergie auf mehr als 60 % der Geraer Potenziale erhöht wird und
- die energetische Gebäudesanierung so forciert würde, dass der Energieverbrauch bis 2030 im Durchschnitt um mehr als 40 % zum 2010er Wert reduziert wird und
- sich die Masse der Menschen energiesparend und ressourcenschonend verhält.