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Die Wurzeln des Fahrzeugbaus reichen in Gera bis in die Pionierzeit zurück. Heute spielt vor allem die Zulieferung von Zubehör für nahe gelegene Automobilindustrie-Standorte Westsachsens und Thüringens eine wichtige Rolle. Mit Opel in Eisenach, MCD Power in Kölleda, BMW und Porsche in Leipzig, VW in Dresden, Zwickau und Chemnitz, MZ in Zschopau und Neoplan in Plauen stehen der Zulieferindustrie Geras enorme Absatzmärkte zur Verfügung.
Optik und Präzisionsmechanik entwickelten sich in Gera seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Damals errichteten in Gera bedeutende deutsche Firmen Zweigbetriebe, unter anderem auch die Zeiss-Werke. An ihrem Standort entstand nach dem gesellschaftlichen Umbruch der Gewerbepark Keplerstraße, der im Technologie- und Gründerzentrum auch beste Startpositionen für innovative Existenzgründungen bietet. Geraer Erzeugnisse haben weltweit einen guten Ruf. Beispiel ist die weltweit einzigartige Laser-Display-Technologie, die von einem Team um den Geraer Forscher Dr. Christhard Deter entwickelt wurde. Gera ist Mitglied im Opto-Net e. V., das die städtischen Potenziale mit den Regionen Erfurt, Jena und Ilmenau zusammenführt.
Der Maschinenbau hat in Gera eine mehr als 160-jährige Geschichte. Er entwickelte sich im Kontext der Mechanisierung der in Gera traditionell beheimateten Textilindustrie und des Textilmaschinenbaus. Diese Tradition wird heute von einer Vielzahl kleiner und mittlerer Unternehmen fortgeführt. Sie weisen die höchste Beschäftigtenzahl einer Branche innerhalb der Stadt auf. Zu dieser Entwicklung führte einerseits die Nähe zu den Maschinenbau-Regionen Chemnitz/Zwickau und Ilmenau und andererseits das enorme Potenzial gut ausgebildeter Facharbeiter, Meister und Ingenieure.
Neben den klassischen Industriezweigen gewinnt der Sektor Umwelttechnik und erneuerbare Energien zunehmend an Bedeutung. Die Nachfrage nach innovativen Technologien ist besonders im Kontext der Revitalisierung der Uranerzbergbau-Folgelandschaft in der Region Ostthüringen/Westsachsen von Bedeutung.