Museumshöhler
Öffentliche Führungen finden jeweils um 11, 13 und 15 Uhr statt! Der Eingang zu den Höhlern befindet sich auf der Rückseite des Museums für Naturkunde, Nicolaiberg 3, 07545 Gera
BITTE BEACHTEN:
Aufgrund des Höhlerfestes entfallen die öffentlichen Führungen am 5. und 6. Oktober 2024. Jedoch ist eine individuelle Besichtigung am Samstag von 11 bis 19 Uhr und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr möglich. Darüber hinaus bieten wir am 3. und 4. Oktober 2024 zusätzlich zu den regulären Führungen zwei weitere Termine um 17 Uhr und 19 Uhr an. Besitzer eines Höhlerfestbändchens profitieren von einem ermäßigten Eintrittspreis von 4 € pro Person.
Geheimnisvolle Gänge
Wohin mit 1,4 Millionen Liter? Soviel Bier durfte nämlich im 17. Jahrhundert in Gera jährlich gebraut werden. Wie in anderen Städten auch, hatten die Bürger der Stadt – sofern man Hausbesitzer war – das Recht, Bier zu brauen. Geeignete Felsenkeller zur Lagerung gab es nicht in der Umgebung, die findigen Bürger gingen daher in die Tiefe. Die Geraer Bierlagerstätten, die sogenannten Höhler, entstanden überwiegend im 16. und 17. Jahrhundert. Wie ein unterirdisches Labyrinth breiten sich die bis zehn Meter tiefen Keller unter der Geraer Altstadt aus. Mehr als 200 Höhler wurden im Lauf der Jahrhunderte angelegt, kreuz und quer neben- und übereinander liegend, und manchmal auch aneinanderstoßend. Gleichmäßige Temperaturen von 12 bis 13 Grad garantierten auch im Sommer jederzeit einen erfrischenden Biergenuss.
Vom Kohlenkeller zur Touristenattraktion
Mit der Gründung des Deutschen Kaiserreiches 1871 erloschen die alten, privaten Braurechte der Bürger, die Höhler gerieten allmählich in Vergessenheit. Einige wurden als Lagerräume genutzt, andere verfüllt. Im Jahr 1935 erfolgte erstmals eine exakte Vermessung und Aufzeichnung der Höhler. Für die ehemaligen Bierkeller war eine völlig neue Verwendung vorgesehen: Im Falle eines Krieges sollten sie den Geraern bei Luftangriffen als unterirdische Schutzräume dienen.
In den 1980er Jahren rückten die außergewöhnlichen Bauten langsam wieder in das öffentliche Bewusstsein. Zehn Höhler wurden zwischen 1986 und 1989 durch Mauerdurchbrüche miteinander verbunden und können seitdem bei Führungen besichtigt werden. Die Darstellung der verschiedenen Nutzungsarten – als Bierlager, später als Kohlenkeller, Abfallhalden oder Luftschutzkeller – lassen die Geschichte der Höhler lebendig werden, und ganz nebenbei kann man auch die ersten gewachsenen Tropfsteine in den jahrhundertealten Gängen entdecken.
Als Ergänzung zur Besichtigung der Museumshöhler bietet sich der nebenan liegende Höhler des Naturkundemuseums mit seiner Ausstellung „Das Einmaleins der Minerale“ an. Die Sammlung bietet etwa 350 prächtige Minerale aus aller Welt.
events:eventLocation
Museumshöhler
Nicolaiberg 3
07545 Gera
events:organizer
Stadt Gera
07545 Gera
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contact.email: stadt@gera.de