Sanierung des KuK: Stadtrat macht Weg für Ausschreibung frei
Zusätzliche Mittel für Start der Planungen bewilligt – Zielstellung für künftige Nutzungen festgelegt

Die geplante Sanierung des Kultur- und Kongresszentrums in Gera kann in die nächste Phase starten: Die Mitglieder des Stadtrats stellten sich erneut einstimmig hinter das Projekt und gaben in ihrer Sitzung am heutigen Mittwoch (25. Juni 2025) die nötigen Gelder frei, um die Planungsleistungen unverzüglich ausschreiben zu können. Konkret geht es dabei um zusätzliche Mittel in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro, die ursprünglich durch Fördergelder gedeckt werden sollten. Da derzeit aber noch nicht abzusehen ist, wann die von Bund und Land in Aussicht gestellten Mittel tatsächlich zur Verfügung stehen könnten und die Stadt Gera die Sanierung des KuK weiter vorantreiben möchte, haben sich die Verwaltung und die politischen Gremien nun dazu entschlossen, die Ausschreibung der Planungen zunächst selbst zu finanzieren. Die Gesamtkosten hierfür belaufen sich auf rund 3,24 Millionen Euro, wobei 510.000 Euro bereits als Eigenmittel vorgesehen waren.
„Wir sind sehr dankbar dafür, dass der Stadtrat diesen Weg gemeinsam mit uns geht. Die Sanierung des Kuk wird uns noch viele Jahre begleiten, doch wenn wir an unserem Ziel festhalten wollen, das Haus zu seinem 50. Geburtstag im Jahr 2031 wieder zu eröffnen, dann müssen wir endlich ins Handeln kommen. Mit der Entscheidung des Stadtrats können wir nun selbst die nächsten Schritte einleiten und müssen nicht länger auf Entscheidungen aus Berlin und Erfurt warten“, erklärt Sandra Wanzar, Dezernentin für Soziales, Jugend und Kultur, die das Projekt mit vielen Akteuren in der Stadtverwaltung vorangetrieben hat. Parallel wolle sich die Stadt aber weiterhin für die Aufrechterhaltung der Fördermöglichkeiten einsetzen.
Im nächsten Schritt sollen nun umgehend die notwendigen europaweiten Vergabeverfahren zur Beauftragung von Architekten- und Ingenieurleistungen angestoßen werden, in deren Rahmen eine Entwurfsplanung erstellt wird. Welche künftigen Nutzungen dabei zu berücksichtigen sind, hat der Stadtrat ebenfalls mit seinem Beschluss festgelegt: Das KuK soll dabei nicht nur als Veranstaltung- und Kongresshaus erhalten bleiben, sondern durch die Ertüchtigung der Gastronomie, die ggf. auch ein Tagesgeschäft betreibt, auch qualitativ aufgewertet werden. Zudem sollen die Stadt- und Regionalbibliothek, das Stadtarchiv sowie die Gera-Information integriert werden. Auch ein Depot zur Zentralisierung von Museumsgütern und die Möglichkeit zur Schaffung weiterer Gewerbeeinheiten soll berücksichtigt werden.

Aufgabe des nach dem Vergabeverfahren beauftragten Planungsbüros wird es sein, ein Konzept zu entwickeln, wie all diese Anforderungen kombiniert und realisiert werden können. Ob das letztlich gelingt, werde sich zeigen. „Planungen sind immer ein sehr dynamischer Prozess, bei dem die auf dem Tisch liegende Idee mit den verschiedenen Regularien für ein solches Projekt abgestimmt und ggf. angepasst werden muss, um eine realistische und umsetzbare Lösung zu gewährleisten. Unser Ziel ist es aber, das KuK zu einem richtigen Haus der Kultur weiterzuentwickeln, das nicht nur viele kulturelle Angebote vereint und so zu einem gesellschaftlichen Treffpunkt und einem Ort der Begegnung wird. Daher gehen wir auch mit einer breiten Palette an Nutzungsanforderungen in den Planungsprozess, um einen vielfältigen und lebendigen Ankerpunkt im Zentrum zu schaffen, das den Bedürfnissen aller Nutzerinnen und Nutzer gerecht wird“, so Wanzar weiter.
Das Kultur- und Kongresszentrum Gera entstand ab 1977 im Zuge der weiteren Ausgestaltung des Stadtzentrums und wurde am 2. Oktober 1981 unter Anwesenheit des damaligen Kulturministers der DDR, Hans-Joachim Hoffmann, als Haus der Kultur (kurz HdK) eröffnet. 46 Jahre später war es Aufgabe der Mitglieder des Stadtrates, über die weitere Zukunft des in die Jahre gekommenen Hauses zu entscheiden: Am 18. Oktober 2023 votierte das politische Gremium einstimmig dafür, das KuK als überregional bedeutsames Veranstaltungshaus und herausragendes Baudenkmal der Ostmoderne zu erhalten. Damit war der Grundstein für die nun beginnende Sanierung des Hauses gelegt.