60 Jahre Freundschaft zwischen Gera und Sliven: gelebte Partnerschaft im Zeichen der Musik
Eine Delegation aus der Stadt Gera besuchte zusammen mit Oberbürgermeister Kurt Dannenberg in der zweiten Oktoberhälfte Geras bulgarische Partnerstadt Sliven.


Die Reise anlässlich des Stadtfeiertags St. Dimitar hielt zahlreiche Begegnungen, Konzerte und Ausflüge bereit und stellte das 60-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft als Symbol für europäische Verständigung, Freundschaft und kulturellen Austausch in den Vordergrund. Bürgermeister Stefan Radev und der Vorsitzende des Stadtrats Dimitar Mitev bekräftigten ihren Willen, die Partnerschaft weiter auszubauen. Kurt Dannenberg betonte in seiner Festrede: „Sechzig Jahre Partnerschaft – das bedeutet sechs Jahrzehnte Dialog, gegenseitiges Verständnis und unzählige Begegnungen, die die Menschen einander nähergebracht haben. Was 1965 mit einer Unterschrift begann, ist heute ein lebendiger Austausch, geprägt von Kultur, Vertrauen und dem gemeinsamen Glauben, dass Freundschaft über Grenzen hinweg Europa stärker macht.“
Als Zeichen der Verbundenheit überreichte Kurt Dannenberg in festlichem Rahmen eine Freundschaftsurkunde und einen traditionellen Schwibbogen mit Geraer Motiv. Der handgefertigte Schwibbogen ist ein Symbol für Licht, Beständigkeit und Gemeinschaft und steht für die Partnerschaft, die auch in Zukunft Bestand haben wird.
„Musik statt Straße“ – ein Projekt, das Brücken baut
Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stand das gemeinsame Konzert junger Musikerinnen und Musiker aus Sliven und der Heinrich-Schütz-Musikschule Gera im Rahmen des Projekts „Musik statt Straße“. Das Konzert am Samstagabend im Konzertsaal von Sliven wurde zu einem Höhepunkt des Besuchs.
Das 2008 vom Geiger Georgi Kalaidjiev gegründete soziale Musikprojekt gibt Kindern aus benachteiligten Familien in Bulgarien eine Perspektive. Dank des Engagements des Geraers Bernd Krüger und des Journalisten-Ehepaars Lange wurde „Musik statt Straße“ nach Gera gebracht und entwickelte sich dort zum Herzstück der Städtepartnerschaft. Seit dem ersten Besuch der „Musikkinder“ 2011 zur Fête de la Musique hat das Projekt unzählige junge Talente gefördert und Menschen in beiden Städten bewegt. Immer wieder begeistern die Kinder aus Sliven mit ihren Auftritten in Gera und füllen die Freundschaft zwischen beiden Städten mit Leben. „Das Projekt ‚Musik statt Straße‘ zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie Kultur Brücken bauen und Hoffnung schenken kann,“ resümiert Dannenberg.
Hintergrund:
Sliven, am Fuße des Balkangebirges im Südosten Bulgariens gelegen, zählt rund 80.000 Einwohnerinnen und Einwohner und blickt auf eine reiche Geschichte zurück. Bekannt als Stadt der Textilindustrie, der Handwerkskunst und der Kultur, verbindet Sliven Tradition mit moderner Entwicklung. Seit Bulgariens EU-Beitritt 2007 engagiert sich die Stadt stark für den europäischen Austausch – auch mit Gera.



