Geraer Gesundheitsamt als zentrale Säule zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung
Nationaler Tag des Gesundheitsamtes am 19. März

Unter dem Motto „Das Gesundheitsamt - Ihr Public-Health-Institut vor Ort“ würdigt das Robert-Koch-Institut am diesjährigen Tag des Gesundheitsamtes (19.03.) den Öffentlichen Gesundheitsdienst und seine Relevanz für den zivilen Gesundheitszustand. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf den örtlichen Gesundheitsämtern, die sich seit über zwei Jahren mit der Herausforderung konfrontiert sehen, neben der Bewältigung der COVID-19-Pandemie die weiteren elementaren Leistungen mit den vorhandenen Ressourcen aufrecht zu erhalten.
Das Geraer Amt für Gesundheit und Versorgung versteht sich in diesem Zusammenhang als Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt und verweist auf ein breites Aufgabenspektrum. „Ganz wesentlich ist für uns die Prävention und Förderung der Gesundheit. Das heißt, wir reagieren nicht erst im konkreten Krankheitsfall. Unter dem Motto ‚Gesund aufwachsen, gesund arbeiten, leben und gesund alt werden‘ setzen wir mit unserer Arbeit vorbeugend an und wollen so einen Beitrag zur gesundheitlichen Chancengleichheit leisten“, beschreibt Monique Heinze, kommissarische Leiterin des Amtes für Gesundheit und Versorgung, ihre Hauptaufgabe. Es gehe hierbei sowohl um die Förderung eines gesundheitsbewussten Lebensstils, um die Betreuung aller gesundheitlicher Aspekte als auch darum, die Bevölkerungsgruppen zu erreichen, für die kein oder lediglich ein erschwerter Zugang zur gesundheitlichen Versorgung gegeben ist. Oberstes Ziel sei es, über die selbstbestimmte Gestaltung gesunder Lebensbedingungen die individuelle physische und psychische Gesundheit zu stärken.
Etwa 50 Mitarbeitende sind im Amt für Gesundheit und Versorgung derzeit beschäftigt und werden aktuell durch weitere 25 aus anderen Bereichen der Stadtverwaltung zur Kontaktnachverfolgung im Rahmen der Corona-Pandemie unterstützt. Es werden fortlaufend attraktive Arzt-Stellen mit inhaltlichen Schwerpunkten im amtsärztlichen Bereich, in der Psychiatrie oder der Kinder- und Jugendmedizin angeboten.
„Das umfangreiche Aufgabengebiet im Amt für Gesundheit und Versorgung können wir nur dank der großen Unterstützung der Sozialdezernentin sowie mit Hilfe der vertrauensvollen und interdisziplinären Zusammenarbeit mit den Ämtern der Stadtverwaltung, den Krankenkassen und unseren vielen Projektpartnern wie der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e.V. Agethur bewerkstelligen“, so Monique Heinze. „Unser verlässliches Netzwerk vor Ort ist ein enormer Pluspunkt. Mit Blick auf die verhaltene Bewerberlage, stehen wir oft vor der Herausforderung, mit den vorhandenen Kapazitäten sämtliche Grundaufgaben abzudecken und gleichzeitig die aktuellen Situationen zu bestehen“.
Die Bandbreite der Aufgaben reicht von grundsätzlichen Aufgaben wie Beratungs- und Unterstützungsangeboten für die Bürgerinnen und Bürger zu Fragen rund um die Themen der physischen und psychischen Gesundheit.
Eine wesentliche Rolle spielt zum Beispiel das Ausbruchsmanagement und Meldewesen bei Infektionskrankheiten, also der Prozess von der eingehenden Meldung und dem Einleiten der notwendigen Folgemaßnahmen durch das Gesundheitsamt vor Ort. Hierunter fällt auch die infektionshygienische Überwachung von Kliniken, Altenheimen und Arztpraxen. Dieses rückte insbesondere im Zuge der derzeitigen Pandemie stark in den Fokus.
Darüber hinaus zählt der Kinder- und Jugendärztliche Dienst mit seinen vielfältigen Funktionen zu den Aufgabenschwerpunkten des Gesundheitsamtes. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche gesund aufwachsen zu lassen und ihre körperliche, geistige und seelische Entwicklung zu fördern. Hierunter fallen Untersuchungen zur zahnärztlichen und körperlichen Vorsorge in den Kindertagesstätten und Schulen, die Einschulungsuntersuchungen sowie die Begutachtung von Förderbedarfen von Kindern mit Entwicklungsauffälligkeiten.
Weiterhin gehört die Beratung und Hilfe für Bürgerinnen, Bürger und deren Angehörige in Krisensituationen, mit psychischen Problemen oder Erkrankungen sowie die Koordination der psychiatrischen Versorgungsangebote in Gera durch den Sozialpsychiatrischen Dienst zu den Hauptaufgaben des Amtes. Die Mitarbeitenden der Abteilung Versorgung sind verantwortlich für die Prüfung und Anerkennung von körperlichen und psychischen Behinderungen in Bezug auf Einschränkungen im Alltag sowie der Zahlung gewisser Nachteilsausgleichen.
Das Robert-Koch-Institut hat im Jahr 2019 erstmals den Tag des Gesundheitsamtes ausgerufen, um die Arbeit der Gesundheitsämter zu würdigen und auf ihre Situation hinzuweisen. Der 19. März ist der Geburtstag von Johann Peter Frank. Der Mitte des 18. Jahrhunderts geborene Arzt und Sozialmediziner gilt als Begründer des Öffentlichen Gesundheitsdienstes.