Weiterer Meilenstein für die GVB
Feierliche Übergabe der Zuwendungsbescheide zur Fortführung des Stadtbahnprogramms

Mit der feierlichen Übergabe zweier Zuwendungsbescheide durch Minister Steffen Schütz (BSW) vom Thüringer Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI) wurde heute ein bedeutender Schritt für die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs in Gera vollzogen. Die GVB Verkehrs- und Betriebsgesellschaft Gera mbH (GVB) erhält insgesamt Fördermittel in Höhe von 29,93 Millionen Euro zur Fortführung von zwei maßgeblichen Projekten für den ÖPNV, dem Stadtbahnprogramm Gera Stufe II und für die Beschaffung von drei zusätzlichen Niederflurbahnen zu den bereits im Dezember 2023 bestellten sechs Bahnen.
Nachdem im Februar 2023 der Trassenabschnitt 2.2.1 des Stadtbahnprogramms in der Wiesestraße zwischen der Karl-Marx-Allee und der Arminiusstraße fertiggestellt wurde, die Gesamtkosten beliefen sich auf 18,6 Millionen Euro, laufen die Vorbereitungen für die Umsetzung der Trassenabschnitte 2.2.2 und 2.2.3 der Wiesestraße sowie des Trassenabschnitts 2.3 Lusan. Gemeinsam mit dem Aufgabenträger Stadt Gera, dem Bundesministerium für Verkehr (BMV), dem TMDI und dem Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr (TLBV) hat die GVB seither intensive Abstimmungen vorgenommen, um die nächsten Schritte im Gemeinschaftsprojekt zwischen der Stadt Gera, dem Zweckverband Mittleres Elstertal, der Telekom und der EGG in Angriff zu nehmen. „Die Förderung zeigt, dass die Landesregierung in moderne, leistungsfähige und umweltfreundliche Mobilität in Gera investiert. Wir fördern den Streckenausbau und die neuen Straßenbahnen, damit die Menschen in Gera weiterhin komfortabel und verlässlich mobil sind. Das sind wichtige Investitionen in einen zukunftsfähigen Stadtverkehr“, sagt Minister Steffen Schütz.
„Für mich persönlich ist der heutige Tag der Höhepunkt meiner bisher neunjährigen Tätigkeit für die Stadt Gera“, resümiert der GVB-Geschäftsführer Thorsten Rühle in seiner Rede. „Vom Tag der Betriebsaufnahme der neu gegründeten GVB im Oktober 2016 waren wir darum bemüht, die Fortführung des Stadtbahnprogramms auf eine tragfähige finanzielle Basis zu stellen und die finanziellen Mittel für den Ersatz der zum Teil 45 Jahre alten Tatra-Bahnen durch neue Niederflurbahnen zu beschaffen. Dank der finanziellen Unterstützung des Bundes, des Landes Thüringen und der Stadt Gera können wir nun nicht nur weiterbauen, sondern auch weiterdenken – in Richtung nachhaltige Mobilität und urbaner Lebensqualität.“
22,08 Millionen Euro für Infrastrukturmaßnahmen
Der erste Zuwendungsbescheid über 22,08 Millionen Euro unterstützt die umfassende Modernisierung der Straßenbahntrasse. Die Fördermittel decken 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten ab – davon stammen 60 Prozent aus Bundesmitteln im Rahmen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) und 15 Prozent vom Land Thüringen. Die Stadt Gera unterstützt das Projekt bis 2030 mit einem Investitionskostenzuschuss in Höhe von 12,43 Millionen Euro.
Neben der Erneuerung der Straßenbahntrasse werden auch begleitende Infrastrukturen wie Straßen, Gehwege und unterirdische Leitungen modernisiert. Für die Anwohner entsteht so ein zukunftsfähiger, lebenswerter urbaner Raum.
7,85 Millionen Euro für drei zusätzliche Straßenbahnen
Ein zweiter Förderbescheid des Landes in Höhe von 7,85 Millionen Euro ermöglicht es der GVB, drei weitere Niederflurbahnen beim Fahrzeughersteller Stadler zu bestellen. Bereits im Dezember 2023 hatte die GVB sechs Niederflurbahnen vom Typ TINA bei Stadler bestellt. Mit der Bestellung drei weiterer Bahnen löst die GVB eine Option des im Jahr 2023 mit der Stadler Deutschland GmbH geschlossenen Vertrages ein. Neben den Fördermitteln des Landes erhält die GVB insgesamt 6,28 Millionen Euro für die Beschaffung der Straßenbahnen. „Mit neun baugleichen Fahrzeugen können wir unseren Fahrgästen nicht nur ein verbessertes Angebot bieten, sondern auch Betrieb, Wartung und Instandhaltung effizienter gestalten“, so Rühle.
Die ersten beiden TINA-Bahnen gehen bereits ab Mitte 2026 in den Probebetrieb. Die übrigen Bahnen folgen dann sukzessive nach Auslieferung bis Mitte 2027 und werden künftig das Geraer Stadtbild mitprägen.
Baustart im September – Fertigstellung bis Ende 2030
Der Baustart für die Fortführung des Trassenabschnitts Wiesestraße ist für den 22. September 2025 mit Maßnahmen der rückwärtigen Erschließung geplant. Die Arbeiten an der Wiesestraße erfolgen in vier großen Teilabschnitten und sollen bis Dezember 2030 abgeschlossen sein. Die GVB informierte die Anwohner im Vorfeld umfassend über die einzelnen Bauphasen. Dabei wird großer Wert auf eine möglichst geringe Beeinträchtigung gelegt.
Feierlicher Festakt mit prominenten Gästen
Zur feierlichen Übergabe der Bescheide hatte die GVB neben Minister Schütz auch Oberbürgermeister Kurt Dannenberg, Vertreter der Stadtverwaltung, Mitglieder des Stadtrates sowie Gäste aus Ministerien und Landesbehörden eingeladen. Vor Ort konnten sich alle Beteiligten ein Bild von den geplanten Maßnahmen und den technischen Details der neuen Fahrzeuge machen. „Dank der großzügigen Fördermittel können wir nicht nur die Modernisierung unserer städtischen Infrastruktur vorantreiben, sondern auch unser Angebot für die Fahrgäste deutlich verbessern. Diese Investitionen sind ein klares Bekenntnis zu nachhaltiger Mobilität. Mit der Stärkung des ÖPNV und der GVB als starken Partner setzen wir die Weichen für die urbane Lebensqualität unserer Stadt“, so Oberbürgermeister Kurt Dannenberg.

