Auf den Spuren der eigenen Wurzeln – Erinnerung an die Vergangenheit und persönliche Begegnungen in Gera
Besuch der Familie Falkenstein in Gera

Oberbürgermeister Kurt Dannenberg hat am Montag, den 19. Mai 2025, das australische Ehepaar Lynaire und Paul Falkenstein im Rathaus der Stadt Gera empfangen. Die Familie von Paul Falkenstein lebte einst in Gera und floh 1938 vor der Verfolgung durch das NS-Regime nach Melbourne, Australien. Seit 2018 erinnern in Gera fünf Stolpersteine am Johannisplatz 1 an ihr Schicksal – an dem Ort, wo Theodor Falkenstein, Großvater von Paul, einst ein Geschäft betrieb. Der Familie – Theodor, seiner Frau Rosa, Sohn Herbert und Tochter Anneliese – gelang 1938 die Flucht mit dem Schiff „S.M.S. Mosel“ von Bremen nach Melbourne.
Beim Empfang im Geraer Rathaus kam es zu einem sehr persönlichen Austausch. Paul Falkenstein, heute 70 Jahre alt, war mit seiner Frau Lynaire angereist, um die Spuren seiner Familie in Gera nachzuverfolgen. Begleitet von Matthias Weibrecht, der den Besuch auch initiiert hatte, besuchte das Ehepaar neben dem Rathaus unter anderem die Stolpersteine der Familie Falkenstein sowie Orte der Familiengeschichte. Oberbürgermeister Kurt Dannenberg zeigte sich bewegt vom persönlichen Schicksal und betonte: „Die Geschichte der Familie Falkenstein ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Brüche und Verluste, die jüdischen Familien während der NS-Zeit zugefügt wurden. Dass Nachfahren wie Paul Falkenstein heute unsere Stadt besuchen, ist ein Zeichen der Versöhnung – und eine Verpflichtung, das Gedenken wachzuhalten und über den persönlichen Austausch einen Beitrag zu einer lebendigen Erinnerungskultur zu leisten.“