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Tourismus, Freizeit & Kultur
Sehenswertes

Hof- und Kammergut

Unterhalb des Residenzschlosses Osterstein entstand 1728 im Auftrag von Graf Heinrich XVIII. Reuß-Gera und nach Plänen des Architekten Melchior Brenner ein trapezförmiger großer Gutshof, das sogenannte Kammergut, auch bekannt als Hofgut. Es bestand im Wesentlichen aus zwei Gebäudekomplexen: dem ursprünglichen Reußischen Rentamtsgebäude mit angrenzendem Waschhaus sowie den zeitgleich errichteten Remisen, Speicher- und Scheunengebäuden.

Das zweigeschossige Rentamtsgebäude, später als Verwaltungs- und Wohnhaus genutzt, ist ein dreiflügeliger Funktionsbau mit massivem Erdgeschoss und verputztem Fachwerkobergeschoss. Dachkonstruktion und wandfeste Ausstattung sind noch aus der Entstehungszeit. An die beiden Seitentrakte schließt nach Osten das ehemalige Waschhaus an, das 1859/60 vergrößert und in Anlehnung an die parallelen baulichen Veränderungen am Schloss mit neogotischem Treppengiebel ausgestattet wurde. Wenige Jahre zuvor war der Komplex an der Westseite bereits um eine Remise ergänzt worden, die ursprünglich wohl als Pferdestall und später als Garage diente. Sowohl Fassaden als auch Innenräume des Baukomplexes wurden 1966 gravierend verändert. Südlich des ehemaligen Verwaltungsgebäudes, direkt am Faulenzerweg gelegen, schließt sich ein langgestreckter Wirtschaftshof unter einem steilen Satteldach an. Das massive, aus Buntsandstein und hellem Sandstein bestehende Erdgeschoss wurde vielfach verändert. Im zweiten Teilabschnitt von Norden ist mit den charakteristischen Holzständern, auf denen die hölzernen Deckenbalken und die Dachkonstruktion aufliegen, die ursprüngliche Baustruktur erhalten geblieben. Teile des 1603 errichteten Gärhauses und der Schlossbrennerei befanden sich vermutlich im Erdgeschoss des südwestlichen, zweigeschossigen Gebäudes am Steilhang. Ursprünglich lag an dieser Seite eine weitere Häuserflanke, die jedoch nicht mehr erhalten ist. Von hieraus führte einst ein Fußweg zum Schloss, der als Allee am damals noch unbewaldeten Hainberg erstmals 1670 bildlich festgehalten wurde. Das Kammergut ist heute denkmalgeschützt.