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Tourismus, Freizeit & Kultur
Kirchen

St. Marien Kirche

Marienkirche mit Untermhäuser Brücke und Mohrenplatz.
Untermhäuser Brücke
Die Marienkirche in Gera Untermhaus
Marienkirche Gera

Otto Dix hielt diese berühmte Ansicht der Stadt in einem Gemälde fest; daher ist sie auch als der „Dix-Blick“ bekannt. Errichtet wurde die kleine spätgotische Kirche mit den charakteristischen Spitzbogenfenstern vermutlich nach 1450 als eine zur Pfarrei Gera gehörende Filialkirche durch die Herren von Gera. Direkt daneben befindet sich das Geburtshaus des Malers und Grafikers Otto Dix. 1736 wurde sie zur Pfarrkirche für Untermhaus und der damaligen Dörfer Gries und Cuba erhoben. Von 1802 bis 1854 diente sie gleichzeitig als Garnisonskirche für das reußische Militär. Bis Anfang des 16. Jahrhunderts entstand der gestaltprägende, hohe Glockenturm im Stil der ausklingenden Gotik mit Elementen der Renaissance. Die drei Eisenhartgussglocken aus Apolda wurden nach dem Ersten Weltkrieg gegossen. Wesentliche bauliche und gestaltprägende Veränderungen erfuhr die Kirche 1882 und dann auch nochmal 1936 unter Leitung des Geraer Architekten Martin Weber. So wurde Ende des 19. Jahrhunderts das Kirchenschiff um etwa zwei Meter nach Westen verlängert und die Westfassade mit seitlichen, sechseckig hervortretenden Treppentürmen gestaltet. Außerdem entstanden zu jener Zeit der Fürstenstand mit hölzerner Brüstung im neogotischen Stil sowie die durch geschnitzte Pfosten getragenen Emporen. Auf den Längsseiten wurden diese so weit in das Kirchenschiff hineingerückt, dass der Eindruck eines mehrschiffigen Kirchenraumes erweckt wird. Der Altarraum mit großem hölzernem Kruzifix aus dem 16. Jahrhundert unter einem Kreuzrippengewölbe ist durch einen Triumphbogen vom Kirchenschiff getrennt. Beachtlich ist die Bleiverglasung des Chorfensters mit neogotischen Architekturformen, pflanzlichen Motiven und figürlichen Darstellungen. Als das bemerkenswerteste Ausstattungsstück der Kirche gilt der spätgotische, um 1500 wohl in Thüringen gefertigte Flügelaltar. Der bemalte Taufstein aus gebranntem Ton stammt von 1883; zusätzlich gibt es einen modernen, 1975 aus Sandstein gehauenen Taufstein. Die mit Ranken und Ornamenten bemalte und geschnitzte Kanzel entstand 1936. Zudem befindet sich unter der südlichen Empore der Betende Krieger aus Mamor von Professor Fritz Behn aus München, gestiftet von der Geraer Familie Georg Hirsch aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Die Orgel stammt von 1883. Seit 1993 wird die Kirche sukzessive saniert. Derzeit erfolgen die Restauration und Instandsetzung der Außenfassade mit Mitteln der Städtebauförderung. Der erste Bauabschnitt umfasst die Bearbeitung des Natursteins und der verputzten Flächen auf der Nord- und Südseite des Gebäudes sowie die Sicherung und Instandsetzung der Schutzvergitterungen. Ab 2022 schließt sich der zweite Bauabschnitt mit der Fassadensanierung der Südseite des Kirchenschiffes an. Anschließend erfolgt die Erneuerung der restlichen Fassaden.