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Tourismus, Freizeit & Kultur
Museen

Museum für Naturkunde

Die Lebensräume Ostthüringens, regionale Flora, Fauna und Geologie, die Minerale der Erde und wechselnde naturkundliche Sonderausstellungen: Herzlich Willkommen im Museum für Naturkunde.

Das Schreibersche Haus, in dem sich das Museum für Naturkunde Gera befindet, von außen mit Haupteingang
Das Museum für Naturkunde Gera im Schreiberschen Haus

Das Museum für Naturkunde Gera befindet sich im ältesten erhaltenen Bürgerhaus in Geras Altstadt, im „Schreiberschen Haus“, das 1780 den sogenannten Großen Stadtbrand überstand. Seit 1947 dient es als Museum. In der 1. Etage kann eine Wanderung durch die Naturräume Ostthüringens von den geologischen Grundlagen bis zur artenreichen Pflanzen- und Tierwelt der Wälder, Wiesen, Feldfluren und Gewässer unternommen werden. Auch geschützte Arten wie die Wildkatze, der Uhu oder die Frauenschuh-Orchidee werden gezeigt. In der 2. Etage sind der Barocksaal, das Gelehrtenkabinett und die Minerale Ostthüringens zu sehen. Im Keller und Höhler unter dem Gebäude werden hingegen Minerale aus aller Welt präsentiert. Die Themen der Sonderausstellungen wechseln regelmäßig.

Besucherzählung

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Museumsbesucher und -besucherinnen vom 1. Januar 2023 bis 30. November 2023

Neues aus dem Museum

Artenschutztagung in Gera verkündet Reptil des Jahres 2024

Vom 18. bis 19.11. 2023 hatte das Museum für Naturkunde Gera die 37. international ausgerichtete Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft „Feldherpetologie und Artenschutz“ der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT e.V.) zu Gast. Der Dachverband beschäftigt sich mit der Wissenschaft von Amphibien und Reptilien und ihren Schutzbelangen. Nach einem geselligen Kennenlernabend am Freitag fanden sich am Samstag die knapp 100 Teilnehmer aus Deutschland und den Schwesterverbänden aus Österreich und der Schweiz im Rathaussaal ein, um die gemeinsame Kampagne zum Lurch des Jahres 2023, dem Kleinen Wasserfrosch, zu einem krönenden Abschluss zu bringen. Erstmals in dieser Form konnten Interessierte, behördlich und ehrenamtlich tätige Naturschützer sowie Wissenschaftler ihre Untersuchungsergebnisse und Naturschutzprojekte vorstellen, mit Fachleuten und Kollegen diskutieren und die Expertise zum Kleinen Wasserfrosch bündeln.

Die geschützte Art gilt unter den heimischen 20 Amphibienarten als die am wenigsten erforschte und wird in der Roten Liste Deutschlands als selten eingestuft. Die weiterhin stattfindende Intensivierung der Landwirtschaft und der Verlust von Feuchtgebieten und Laichgewässern gefährden die Bestände der Art. Rückzugsräume findet der Kleine Wasserfrosch in Niedermooren oder fischfreien Gewässern im extensiv genutzten, feuchten Gras- und Offenland. Deren Erhaltung und Neuanlage in der Kulturlandschaft sowie die Reduktion des Düngemitteleintrags sind zentrale Schutzmaßnahmen, um dem Kleinen Wasserfrosch eine Zukunft zu geben.

Seit 2006 gibt das Konsortium im Wechsel ein Reptil beziehungsweise einen Lurch des Jahres bekannt. Mit dieser Wahl soll auf die Gefährdung der einheimischen Kriechtiere hingewiesen und für deren Schutz geworben werden. Somit wohnten die Tagungsteilnehmer auch der feierlichen Verkündung des Reptils des Jahres für 2024 bei: Die Kreuzotter. Vor 120 Jahren wurden noch Fangprämien ausgesetzt und jährlich zehntausende dieser Giftschlangen erschlagen, sogar ein Kreuzotter-Vertilgungsverein wurde gegründet. Heute ist sie stark gefährdet. Mit der Wahl rückt eine Schlange der Superlative in den Fokus: Die lebendgebärende Otter hat das weltweit größte Verbreitungsgebiet aller Schlangen, besiedelt ein riesiges Areal in Europa und Asien und ist als einzige auch noch nördlich des Polarkreises anzutreffen. Die Kreuzotter liebt die Kälte und gilt daher als eine Verliererin des Klimawandels. Ihr dringend benötigter Schutz beginnt mit der sachlichen Aufklärung zur Beseitigung von Ängsten in der Bevölkerung.

Aus diesem Grund wird am 19. Mai 2024, dem Internationalen Museumstag, eine Veranstaltung zur Kreuzotter mit der Präsentation lebender Tiere im Museum für Naturkunde Gera stattfinden – Eintritt frei.

Reptil des Jahres 2024: Die Kreuzotter
Während der Artenschutztagung im Rathaussaal wurde die Kreuzotter zum Reptil des Jahres 2024 gekürt.

Neues aus dem Museum

Staatssekretär Dr. Burkhard Vogel zum Projektabschluss im Museum für Naturkunde Gera

Am 17. November 2023 besuchte der Staatssekretär Dr. Burkhard Vogel des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) das Museum für Naturkunde Gera. Anlass war die Auswertung der Ergebnisse eines vom Thüringer Minister für Umwelt, Energie und Naturschutz Bernhard Stengele geförderten Projekts im Museum. Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung des Ministeriums, der Volksbank eG Gera – Jena – Rudolstadt, sowie Doris-Inge und Günter-Erich Rohleder aus Gera konnten über 70 zerfallsgefährdete Mineralstufen aus der Museumssammlung durch eine aufwändige Spezialbehandlung vor dem Zerfall bewahrt werden.

Die Behandlung umfasste die Reinigung, die Konservierung und die Stabilisierung. Dazu wurden die betroffenen Mineralien aus der Sammlung des Museums für Naturkunde Gera in die „Mineralienwerkstatt Pönitz“ nach Freiberg / Sachsen transportiert. Diese Werkstatt ist renommiert und hat bereits Mineralien für viele bedeutende Einrichtungen, wie die TU Bergakademie Freiberg, die Universität Bonn und das Städtische Museum Zwickau erfolgreich behandelt. In der Vergangenheit wurden auch schon einzelne Mineralstufen des Geraer Museums für Naturkunde in der Freiberger Werkstatt konserviert, was in der Regel privat finanziert wurde. Die Erfahrungen damit sind sehr gut. Auch schon im Jahr 2009 konservierte Mineralien sind bis heute stabil.

Die Hauptursache für Zerfallsprozesse bei Mineralstufen liegt in der Zersetzung von Pyrit und Markasit, von denen auch kleine, kaum sichtbare Mengen in der Gesteinsmatrix einer Mineralstufe ausreichen. Bedingt werden diese Vorgänge durch den im Museum unvermeidlichen Sauerstoffzutritt. Vor der Bergung, tief untertage, gab es keinen Sauerstoffkontakt der Mineralien, so dass sie dort stabil blieben und nicht zerfielen.

In der Folge der Zerfalls an der Erdoberfläche bilden sich immer mehr Risse, es entstehen weiße Ausblühungen samt schwefeliger Gerüche und im schlechtesten Fall bleibt von einer kostbaren Mineralstufe nur ein Haufen „Krümel“ übrig. Auch andere Museen mit mineralogischen Sammlungen und private Mineraliensammler haben schon entsprechende Erfahrungen gemacht. Das Problem betrifft insbesondere Mineralien von der Uranlagerstätte Ronneburg in Ostthüringen – der ehemals größten Uranlagerstätte Europas. Im Rahmen der Konservierung musste zuerst jede kleinste Menge Säure auf und in den Mineralstufen entfernt werden und anschließend eine nicht sichtbare Versiegelung zwecks eines zukünftigen Sauerstoffabschlusses aufgetragen werden.

Das Museum und der Verein wollen erreichen, ein Stück „Kulturgut aus der Natur“ auch für zukünftige Generationen zu sichern. Die Kostbarkeiten, die Bergleute unter hohen Risiken aus hunderten Metern Tiefe an die Erdoberfläche gebracht haben, sollen im Museum sicher erhalten bleiben, ganz getreu dem Motto „Kulturgut verpflichtet“. Einige der konservierten Mineralien sind alsbald Thema in der neuen Sonderausstellung des Museums für Naturkunde, die ab 25. Dezember 2023 zu sehen sein wird.

(v.l:) Doris-Inge Rohleder, Frank Hrouda, Staatssekretär Dr. Burkhard Vogel und Thomas Tappert (beide Thüringer Ministerium für Umwelt, Geologie und Naturschutz) begutachten konservierte Mineralien aus der Sammlung des Museums für Naturkunde Gera.

Neues aus dem Museum

Paläontologin aus Argentinien auf Arbeitsbesuch im Museum für Naturkunde Gera

Vom 8. bis zum 12. November 2023 empfängt das Museum für Naturkunde Gera einen besonderen Gast. Frau Dr. Carolina Gutiérrez aus Buenos Aires / Argentinien führt die Wissenschaft nach Ostthüringen, da ihr Forschungsgebiet sogenannte Spurenfossilien sind, von denen das Museum für Naturkunde Gera zahlreiche Exemplare in seiner Sammlung aufbewahrt.

Spurenfossilien, die in der Fachwelt Ichnofossilien genannt werden, sind versteinerte Spuren von ehemals existierenden Lebewesen. Sie dokumentieren die Bewegungen eines Tieres als es noch lebte. Die Art dieser Spuren kann sehr vielfältig sein; Trittsiegel, Weidespuren, Fressspuren, Wohnspuren oder sogar Raubspuren. In den alten paläozoischen Gesteinen Ostthüringens sind vielfältige solche fossilen Spuren bekannt, so zum Beispiel aus dem Erdzeitalter Ordovizium bei Wünschendorf, aus dem Devon von Zeulenroda und aus dem Karbon von Wurzbach. Da die Fossilien zum Teil recht häufig sind, haben sich schon viele Wissenschaftler und Heimatforscher damit beschäftigt. So haben z. B. 1867 der Geraer Gymnasialprofessor Karl Theodor Liebe (1828-1894) und der in Altenburg geborene Geologe, Mineraloge und Paläontologe Hanns Bruno Geinitz (1814-1890) eine wissenschaftliche Arbeit über einige dieser Spurenfossilien verfasst. In ihrer Veröffentlichung bildeten sie einige sehr skurrile Spurenfossilien aus dem Raum Lobenstein und Wurzbach ab, wenn auch ihre Interpretation damals eine ganz andere als die heutige war.

Dr. Carolina Gutiérrez studierte an der Universität Buenos Aires Paläontologie. Ein besonderer Interessensschwerpunkt waren dabei Spurenfossilien. Beim Studium der vielfältigen Literatur, wie auch der von Liebe und Geinitz, kam Carolina Gutiérrez schon im Jahr 2020 in Argentinien auf den Gedanken, im Museum für Naturkunde Gera anzufragen, ob die in den Veröffentlichungen abgebildeten Fossilien heute noch in Gera existieren würden. Da ein Teil der Stücke die vielen Jahrzehnte und die Kriegswirren überstanden hatte, gab es schon im Februar 2020 Pläne für einen Besuch in Gera. Durch die Corona-Pandemie zerschlugen sich jedoch die damaligen Reisepläne. In der Zwischenzeit widmete sie ihre Doktorarbeit den Nereites-Spurenfossilien aus der Provinz Mendoza im Westen Argentiniens. Aktuell arbeitet die Paläontologin für das Instituto de Estudios Andinos (IDEAN) des Nationalen Rats für wissenschaftliche und technologische Forschung in Argentinien (CONICET). Darüber hinaus lehrt sie im Rahmen einer Postdoktorstelle an der Faculty of Exact and Natural Sciences der Universität Buenos Aires

Im Frühjahr 2023 nahmen auch ihre Pläne zum Besuch Geras wieder Fahrt auf. Um die junge Wissenschaftlerin zu unterstützen, ihre nun endlich nachgeholte Forschungsreise zu realisieren, hat sich der Verein „Geraer Mineralien und Fossilienfreunde e. V.“ dafür engagiert, eine geeignete Unterkunft zur Verfügung zu stellen. Eine Geldspende in Höhe von 200,00 Euro für diesen Zweck erhielt der Verein vom Abgeordneten des Thüringer Landtages Daniel Reinhard (Die Linke), wodurch eine Ferienwohnung in der Nähe des Museums gebucht werden konnte.

Arbeitskonsultationen von nationalen und internationalen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen dienen dem Museum für Naturkunde Gera immens, da so die Bewertung von Sammlungsgut auf aktuellem wissenschaftlichem Stand gehalten werden kann. Außerdem werden in der Folge immer wieder Stücke der Museumssammlung in weltweit zugänglichen Publikationen beschrieben und abgebildet, wodurch das Sammlungsgut der gesamten internationalen Wissenschaftsgemeine zugänglich gemacht wird. Schließlich ergibt sich der Wert einer naturkundlichen Sammlung auch dadurch, wie mit ihr gearbeitet wird.

Ein besonderes Forschungsinteresse widmet Carolina Gutiérrez dem Spurenfossil Dictyodora, das auch im Süden Geras gefunden wurde. Karl Theodor Liebe und der in Gera geborene Geologe Ernst Zimmermann (1860-1944) schickten 1884 Fundstücke aus Gera zu Christian Ernst Weiss (1833-1890) nach Berlin, der erstmals den Gattungsnamen Dictyodora für dieses Fossil vorschlug. Ernst Zimmermann ist in den Jahren 1882 und 1889 die erste aktuelle Interpretation von Dictyodora zu verdanken. Gerade die Fundstellen im Süden Geras, an denen Liebe und Zimmermann im 19. Jahrhundert das Spurenfossil Dictyodora bereits fanden, sind für Carolina Gutiérrez sehr interessante. In Begleitung eines Museumsmitarbeiters, dem erst vor wenigen Jahren aktuelle Funde des Fossils in Gera-Pforten gelangen, wird die Argentinierin während ihres Aufenthalts auch in Pforten und Liebschwitz auf Spuren-Fossiliensuche gehen.

Dr. Carolina Gutiérrez im Museumsdepot vor Schubkästen voller Spurenfossilien, in der Hand hält sie ein Exemplar des Spurenfossils Dictyodora aus Wurzbach.

Die Geschichte des Schreiberschen Hauses

Öl auf Leinwand, 1860, Carl Theodor Bergner: Das Gemälde hält letztmalig den noch unbebauten Bereich östlich des Schreiberschen Hauses fest.
Barocksaal im Museum für Naturkunde Gera
Fotografie, um 1880: Neben der hier sichtbaren Ostfassade des Schreiberschen Hauses ist bereits die 1861 bis 1864 errichtete Gesamtstadtschule zu erkennen.
Fotografie, um 1950: Das Schreibersche Haus beherbergt das Städtische Museum mit kulturgeschichtlichen, naturkundlichen und kunsthistorischen Objekten und Ausstellungen.

Das Schreibersche Haus wurde 1686 – 1688 gebaut, nachdem das Vorgängergebäude, ein Burggut und Freihaus aus dem 16. Jahrhundert, bei einem früheren Stadtbrand stark beschädigt wurde. Das Bauwerk ist seit 1847 städtisch und beherbergt seit 1947 das Museum für Naturkunde. Die Besucher betreten das Gebäude durch das 1688 entstandene Portal aus Kraftsdorfer Sandstein. Die Figuren stellen links den Gott des Handels Merkur als Krieger mit Helm und Flügelschuhen dar und auf der linken Seite sitzt die Göttin des Fleißes Strenia mit einem Bienenkorb. Sie wurden 1760/70 neu gefertigt und 1925 vom Geraer Bildhauer Otto Oettel in Teilen ergänzt. 2019 gelang die denkmalgerechte Instandsetzung des gesamten Eingangsportals.

Schon vor der Errichtung des heutigen Schreiberschen Hauses stand an gleicher Stelle auf dem Nicolaiberg ein bedeutender Bau. Etwa um 1540 wurde dort ein Burggut und Freihaus errichtet, das anfangs als Wohnhaus verschiedener Landadeliger diente, die mit der Belehnung durch das Haus Reuß j. L. auch Verpflichtungen zum Schutz der Stadt übernahmen. Beispielsweise wurde 1606 Abraham von Einsiedel von Heinrich Posthumus Reuß j. L. belehnt. Im weiteren Verlauf ging die Anlage in bürgerlichen Besitz über, bis sie dem Stadtbrand von 1686, bei welchem zwei Drittel Geras vernichtet wurden, in Flammen aufging.

Auf den Grundmauerresten dieser Brandruine wurde 1686 – 1688 das heutige Schreibersche Haus errichtet. Das Barocke Gebäude erinnert in Größe und Kubatur an Schloss Hirschberg und Schloss Brandenstein bei Ranis. Die Bauzeit wurde wissenschaftlich durch dendrochronologische Untersuchungen am Dachstuhl des Gebäudes belegt. Als Fälldatum für die im Dachstuhl verwendeten Balken wurden das Winterhalbjahr 1685/1686 und das Sommerhalbjahr 1686 nachgewiesen. Das verwendete Holz war noch kernfrisch. Für die Gesamtkonstruktion wurden ca. 80 m³ Fichtenholz in der näheren Umgebung geschlagen – ca. 1/3 Hektar Wald. Aus dieser Zeit stammt auch der prächtige Barocksaal im 2. Obergeschoss des Hauses. Seine hochbarocke Stuckdecke schuf Gabriel Zillinger, wahrscheinlich unter Mitarbeit italienischer Stuckateure.

1689 erwarb der Kauf- und Handelsherr Gottfried Perner aus Merseburg den Komplex. 1716 gehörte es dem Kaufmann Johann Georg Schreiber. Am 18. September 1780 überstand das Schreibersche Haus als einziges erwähnenswertes Gebäude innerhalb der damaligen Stadtmauern den Großen Stadtbrand in Gera. Nach einem trockenen Sommer brach am 18. September 1780 in der Greizer Straße 58 südlich vor der Stadtmauer ein Feuer aus. Wie erst Jahre später klar wurde, war es Brandstiftung bedingt durch nachbarschaftlichen Zwist. Durch einen Südostwind griff das Feuer via Funkenflug schnell in Gera um sich, Haus für Haus ging in Flammen auf. Noch am Abend desselben Tages brannte die gesamte Innenstadt (innerhalb der Stadtmauer) und auch ein großer Teil der Vorstädte war verloren. Innerhalb der Altstadt wurden sämtliche Häuser bis auf das Schreibersche Haus und unbedeutende Nebengebäude vernichtet. 10 Menschen verloren ihr Leben dabei, 785 Gebäude wurden zerstört und ein Großteil des Viehs ging verloren.

Erst ab 1847 ging das Gebäude in den Besitz der Stadt Gera über. Kurzzeitig diente es als Stadtgericht, dann als Sitz der Lithografischen Anstalt Rudolf, anschließend befand sich darin eine Mädchenschule, dann ein Teil der 1. Bürgerschule (Mittelschule) und die Pestalozzischule. In diesem Zusammenhang wurden 1904 das steinerne Treppenhaus und 1929/30 ein Anbau an der Nordseite errichtet. Aber auch der Barocksaal wurde durch Zwischenmauern in zwei Klassenzimmer und einen Flur unterteilt. Nach dem 2. Weltkrieg kam dem Schreiberschen Haus eine neue Funktion zu. Sämtliche musealen Sammlungen Geras waren bis dahin im Städtischen Museum im ehem. Zucht- und Waisenhaus untergebracht. Nach der erheblichen kriegsbedingten Beschädigung dieses Gebäudes im Jahr 1945 wurde noch zu rettendes Sammlungsmaterial mehr oder weniger durch privates Engagement aus der Ruine transportiert und zwischengelagert, bis es zeitnah vollständig im Schreiberschen Haus eingelagert wurde. Die Zeit des Schreiberschen Hauses als Museum begann!

1947 fand das Städtische Museum seine Heimstatt darin, das ab 1950 der Öffentlichkeit zugänglich war. Nach dem Wiederaufbau des alten Städtischen Museums im Zucht- und Waisenhaus und der schrittweisen Auslagerung stadt- und kulturgeschichtlichen Sammlungsguts dahin wurde das Schreibersche Haus als Naturwissenschaftliches Museum, als Naturkundliches Museum du schließlich als Museum für Naturkunde gestaltet. 1957 dominierten bereits naturkundliche Ausstellungen im Schreiberschen Haus und auch die Präparationswerkstatt wurde neu eingerichtet. 1984 wurde nach 9 Jahren Schließung das Museum für Naturkunde im Schreiberschen Haus mit der neuen Dauerausstellung „Ostthüringen als Landschaftsraum“ wiedereröffnet. Auch nach der Wiedervereinigung Deutschlands fanden weitere größere Veränderungen statt, so z. B. 1994 die Eröffnung der Dauerausstellung „Minerale – Bausteine der Erdkruste“ und 1995 die Nutzung des hauseigenen Höhlers 188 für die Ausstellung „Minerale und Bergbau Ostthüringens“. Beide Ausstellungen wurden 2011 wiederrum verändert zu „Die Minerale Ostthüringens“ und „Das Einmaleins der Minerale“.

Gera.de
Grüne "Oase" am Rande der AltstadtBotanischer Garten

Eine "Grüne Oase" auf 0,7 Hektar in der Innenstadt Geras mit zwei Quellen, dem spätklassizistischem Turmhaus, Lebensräumen vom Halbtrockenrasen bis zur Feuchtwiese und eindrucksvollen Gehölzen.

Museum für Naturkunde

AnschriftNicolaiberg 3
07545 Gera
LeitungDr. Andreas Gerth
Barrierefreier ZugangNein
E-Mailmuseum.fuer.naturkunde@gera.de
Tel.0365 52003
ServicezeitenMontag geschlossen
Dienstag 11:00 - 17:00 Uhr
Mittwoch 11:00 - 17:00 Uhr
Donnerstag 11:00 - 17:00 Uhr
Freitag 11:00 - 17:00 Uhr
Samstag 11:00 - 17:00 Uhr
Sonntag 11:00 - 17:00 Uhr
Feiertage 11:00 - 17:00 Uhr

Ansprechpartner/innen

Herr Dr. Andreas Gerth

Kommissarischer Leiter / Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Botanik

Nicolaiberg 3

E-Mailgerth.andreas@gera.de
Tel.0365 55249953
Herr René Köhler

Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Zoologie

Nicolaiberg 3

E-Mailkoehler.rene@gera.de
Tel.0365 55249958
Herr Rainer Michelsson

Präparationstechnischer Assistent

Nicolaiberg 3

E-Mailmichelsson.rainer@gera.de
Tel.0365 55249957
Herr Frank Hrouda

Museumspädagoge / Geologie

Nicolaiberg 3

E-Mailhrouda.frank@gera.de
Tel.0365 5519510
Herr Sebastian Winefeld

Museumstechniker

Museumsplatz 1

E-Mailwinefeld.sebastian@gera.de
Tel.0365 838 - 1481
Frau Kerstin Benndorf

Sachbearbeiterin Museum

Museumsplatz 1

E-Mailbenndorf.kerstin@gera.de
Tel.0365 838 - 1471
Fax0365 838 - 1473