Gefahrstoffaustritt im SRH-Waldklinikum Gera
Am 6. März 2023 kurz vor 10 Uhr kam es im SRH-Waldklinikum Gera bei geplanten Wartungsarbeiten zu einem Austritt größerer Mengen Ammoniak.

Ammoniak ist bei Raumtemperatur ein farbloses, stechend riechendes Gas. Unterhalb von minus 33 Grad wird es flüssig. Es ist ein häufig benutztes Kältemittel in Kühlschränken.
Durch die Reaktion mit Feuchtigkeit wirkt es stark ätzend auf die Schleimhäute. Auch die Augen werden durch die Einwirkung von Ammoniak stark geschädigt. Beim Einatmen hoher Konzentrationen besteht Lebensgefahr durch Schäden in den Atemwegen.
Alarmiert wurden daraufhin die hauptamtlichen Kräfte der Feuerwachen 1 und 2, Führungsdienste der Stufen B und C, die Freiwillige Feuerwehr Gera-Aga, die Freiwillige Feuerwehr Gera-Frankenthal und die Freiwillige Feuerwehr Gera-Mitte.
Die Aufgabe der Feuerwehr bestand darin die Leckage schnell zu schließen und einen weiteren Austritt sowie eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Die Technikräume in denen das Ammoniak austrat befinden sich im Kellerbereich unter der Notaufnahme. Der gesamte Gebäudeteil wurde deshalb abgesperrt. Eine Abmeldung der Notfallversorgung war dann unumgänglich. Hausärzte wurden gebeten, keine Patienten in die Notaufnahme zu schicken und alle umliegenden Krankenhäuser wurden informiert. Zudem mussten alle verschiebbaren Operationen abgesagt werden. Der restliche Klinikbetrieb konnte normal weiterlaufen.
Zum Einsatz kamen dann mehrere Trupps unter Chemiekalienschutzanzügen (CSA). Eine Dekontaminationsstrecke wurde durch die Kameraden*innen der Freiwillige Feuerwehr Gera-Mitte aufgebaut.
Durch eingesetzte Messtrupps wurde die Konzentration des Gases im gesamten Umfeld gemessen. Unterstützt wurde die Feuerwehr Gera durch ein Spezialfahrzeug der Freiwillige Feuerwehr Münchenbernsdorf.
Nachdem die Leckage abgedichtet werden konnte, galt es die betroffenen Bereiche zu Be- und Entlüften. Dafür wurde Spezialtechnik von der Feuerwehr Jena und der Feuerwehr Kahla angefordert.
Als keine gefährlichen Konzentrationen mehr nachgewiesen werden konnten, wurde der Einsatz gegen 18.00 Uhr beendet.
Die Versorgung der Einsatzkräfte mit Getränken und einem Snack übernahmen Helfer*innen vom ASB Regionalverband Ostthüringen e.V. und vom DRK Kreisverband Gera-Stadt e.V..
Während der gesamten Einsatzdauer stellten die Freiwillige Feuerwehr Gera-Langenberg und die Freiwillige Feuerwehr Gera-Thränitz den Stadtschutz auf der Feuer- und Rettungswache 1 sicher.
Im Rahmen des Einsatzes kam es zu zwei verletzten Personen, darunter ein Feuerwehrmann.












