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Umwelt und Naturschutz

Hochwasserschutz

Hochwasser ist ein Naturereignis, von dem vor allem Menschen betroffen sind, die in der Nähe von Bächen oder Flüssen leben. In Folge von starken Regenfällen oder Schneeschmelze schwellen die Gewässer zunehmend an und treten gegebenenfalls über die Ufer, sodass angrenzende Gebiete und Siedlungen überflutet werden können.

Sanierungsgebiet Elsteraue Hofwiesen während des Hochwassers 2013. © Stadt Gera
Der Hofwiesenpark während des Hochwassers 2013

Das Hochwasser der Weißen Elster 2013, das nach tagelang anhaltenden Regenfällen zum kritischsten Zeitpunkt bei 4,58 Meter statt der üblichen rund 50 Zentimeter stand, hatte 2013 cirka 812 Hektar des Stadtgebietes überschwemmt. Mehrere Stadt- und Ortsteile waren zeitweise nur noch per Boot zu erreichen. Der Schaden, den die Hochwasserkatastrophe in Gera anrichtete, belief sich nach damaligen Schätzungen auf 58,4 Millionen Euro. 

Nach 2013 wurden zahzlreiche Schutzmaßnahmen eingerichtet, um eine solche Überschwemmung in Zukunft zu vermeiden.

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Welche Alarmstufen gibt es?

Nach dem Alarm- und Einsatzplan der Stadt Gera ist der Meldebeginn für drohende Hochwasserereignisse bei einem Wasserstand von 260cm am Pegel Gera-Langenberg erreicht. Dann werden die Katastrophenschutzbehörden informiert, die bei Bedarf weitere Maßnahmen festlegen.

Ab Alarmstufe 1 und einem Wasserstand von 300cm werden tägliche periodische Kontrollen der Wasserläufe, Deiche, wasserwirtschaftlichen Anlagen, Brücken sowie der Durchlässe, der gefährdeten Bauwerke und der Ausuferungsbereiche durchgeführt. Wenn erforderlich, werden zudem Abflusshindernisse beseitigt. Weiterhin werden ab Alarmstufe 1 die von einem möglichen Hochwasser betroffenen Einwohner und Gewerbetreibenden informiert und gewarnt. Ab einem Pegelstand von drei Metern wird zusätzlich die Einsatzbereitschaft des Personals, die Technik für den Wachdienst und die Hochwasserabwehr überprüft sowie die Nachrichtenverbindung zwischen den Einsatzkräften gesichert. Zudem werden wichtige Vorbereitungen getroffen, um im Bedarfsfall zusätzliche Einsatzkräfte schnell heranziehen zu können.

Die Alarmstufe 2 ist bei einem Wasserstand von 340cm erreicht. Dann kontrolliert ein ständiger Wachdienst die Deiche. Neben vorbeugenden Sicherungsmaßnahmen an Gefahrenstellen werden die Einsatzabschnitte des Katastrophenschutzstabes an den Schwerpunkten eingerichtet. Diese werden zudem mit den notwendigen Hochwasserbekämpfungsmitteln wie etwa Sandsäcken ausgestattet. In Abhängigkeit von der Wetterlage und Prognose der weiteren Entwicklung werden zusätzliche Kräfte und Mittel zur aktiven Hochwasserbekämpfung angefordert, vorbereitet und bereitgestellt.

Alarmstufe 3 ist bei einem Wasserstand von 380cm erreicht. Ab diesem Zeitpunkt dienen alle Maßnahmen und Handlungen der aktiven Hochwasserabwehr. Damit sind die konkrete Bekämpfung bestehender Hochwasser- und Eisgefahren mit allen verfügbaren Kräften und Mitteln sowie weiteren Maßnahmen zur Verhütung einer Hochwasserkatastrophe verbunden.

Überblick der Vorsorge- und Schutzmaßnahmen

Der Hochwasserschutz ist eine öffentlich-rechtliche Aufgabe. Zuständig für die Planung, Errichtung und den Unterhalt von Hochwasserschutzanlagen an der Weißen Elster ist der Freistaat Thüringen, an den Gewässern zweiter Ordnung die jeweilige Kommune. Dort, wo Hochwasser Häuser, Industrie und Verkehrswege bedroht, ist technischer Hochwasserschutz etwa durch Mauern, Deiche oder mobile Schutzwände erforderlich. Bereits 2005 erstellte die Stadt Gera gemeinsam mit den Landesbehörden ein Hochwasserschutzkonzept. Daraus ging als erste Maßnahme 2006 die Errichtung der Hochwasserschutzanlage im Bereich Hofwiesenpark/Sommerbadstraße hervor. Zusätzlich zu den Schutzmauern wurden bei der Gestaltung des Hofwiesenparks für die BUGA 2007 hunderte Meter Dämme und Verwallungen angelegt, die kaum als Hochwasserschutzanlage erkennbar sind, weil sie sich optimal in das Gelände einfügen.

Dabei verfügt die Hochwasserschutzeinrichtung rund um den Park an mehreren Stellen über Öffnungen, zum Beispiel an Durchfahrten und Straßen etwa zwischen den Prinzenhäusern, am Hofwiesenbad und in der Tschaikowskistraße. Diese können im Bedarfsfall mittels eines mobilen Dammbalkensystems verschlossen werden, so dass die dahinterliegenden Bereiche vor Überschwemmungen geschützt sind. Damit bildet der Park die größte Hochwasserrückhaltefläche in Geras Innenstadt.

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Weitere Schutzmaßnahmen

Weitere Schutzmauern folgten 2015 an der östlichen Seite zwischen Ochsenbrücke und Zwötzener Brücke, 2016 im Bereich Faulenzerweg, 2018 im Bereich Tschaikowskistraße und 2019 an der östlichen Seite zwischen Cubabrücke und Untermhäuser Brücke. Die Hochwasserschutzmauer an der westlichen Uferseite dieses Bereiches wurde 2021 fertiggestellt. Grundlage für die Planungs- und Baumaßnahmen seit 2015 bildet das vom Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) in den Jahren 2012/13 entwickelte Hochwasserschutzkonzept für die Weiße Elster. Dieses wurde nach den Erfahrungen des Hochwassers von 2013 im Jahr 2015 überarbeitet. Demnach sind auch im Stadtteil Debschwitz der Bau einer Hochwasserschutzwand entlang der westlichen Böschungsoberkante der Weißen Elster und die Stabilisierung des Deiches im Bereich Spielwiese geplant. Die vom Freistaat Thüringen dazu beauftragten Untersuchungen und Planungen sind noch nicht abgeschlossen. Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes sollen in den nächsten Jahren darüber hinaus in Liebschwitz, Zwötzen, Untermhaus, Milbitz, Thieschitz und Stublach zusätzliche Deiche hergestellt werden.

Umweltamt

AnschriftAmthorstraße 11
07545 Gera
LeitungKonrad Nickschick
Schließtage10.05.2024, 04.10.2024, 23.12.2024
Barrierefreier ZugangNein

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Fax0365 838 - 4205
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