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Denkmalhauptstadt 2025

Vorstellung teilnehmende Denkmale

Eine vollständige Übersicht der teilnehmenden Denkmale finden Sie zeitnah im Programmheft, sowie in der App zu Tag des offenen Denkmals.

Villa Jahr am Hofwiesenpark. © Sigrid Schädlich

Villa Jahr – Bau- und Gartendenkmal als Bereicherung für die Stadt, Tschaikowskistraße 39

Ein beeindruckendes Denkmal mit reicher Geschichte, gepflegt und liebevoll saniert – ein Highlight im Herzen Gera!

Lage: Am Fuße des Hainbergs mit Blick auf die Weiße Elster Baujahr: 1905–1907, geplant vom Architekten Rudolf Schmidt Gera Nutzung: im Laufe der Jahre als Kinderheim, Internat und Stätte der BUGA 2007

Architektur:
iese besondere Villa ist im Stil des Historismus gebaut, das bedeutet, sie vereint verschiedene alte Architekturstile. Man sieht Elemente aus der Neogotik wie spitze Fenster und kleine Türme, elegante Formen und Details aus der Renaissance sowie große, prunkvolle Formen aus dem Barock. Die Villa hat außer dem hübsche Besonderheiten wie kleine Erker, Giebel, Risalite, also vorstehende Gebäudeteile und stützende Pfeiler an den Wänden. Insgesamt wirkt das Haus sehr individuell und charmant, weil es verschiedene alte Baustile miteinander verbindet.

Die Villa heute:
Das Areal wird demnächst grundhaft saniert und begeistert derzeit vor allem mit seinen Rhododendronanlagen im großzügig angelegten Garten im englischen Landschaftsstil sowie der vielfältigen Fassadengestaltung. Seit 2024 sind das Unternehmerpaar Bianca und Christoph Richter die neuen Eigentümer der Villa Jahr und haben viel vor mit der denkmalgeschützten Villa; auch zum Tag des offenen Denkmals in diesem Jahr





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Kultur- und Kongresszentrum (KuK) Schlossstraße 1

Ein architektonisches und künstlerisches Meisterwerk der DDR-Ostmoderne.
Lage: in Geras Stadtzentrum
Baujahr: 1977-1981

Architektur:
Das ehemalige Haus der Kultur, heute Kultur- und Kongresszentrum, gilt als Beispiel für die Verbindung sozialistischer Stadtplanung mit Kultur in der DDR und ist inspiriert vom Palast der Republik in Berlin. Sandfarbener Elbsandstein, bronzefarbenes Aluminium und Glas dominieren im äußeren Erscheinungsbild und geben dem Haus seinen unverwechselbaren Stil. Es ist ein typisches Beispiel für die Architektur dieser Zeit.

Nicht nur das Objekt an sich ist künstlerisch wertvoll, auch im Gebäude selbst kann Kunst bewundert werden: Eine besondere Attraktion stellt die 450 m² große Reliefwand „Lied des Lebens” in den Foyers dar. 26 Bildhauer der DDR haben unter der Leitung von Jo Jastram an ihrer Gestaltung mitgewirkt und schufen aus Freyburger Muschelkalk ein einmaliges
Kunstwerk.

Das KuK heute:
Das Kultur- und Kongresszentrum prägt seit mehr als 40 Jahren Geras Innenstadt und lockt mit einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm. Es ist Ostthüringens größte Veranstaltungsstätte mit einem großen Saal mit bis zu 1.780 Sitzplätzen, weiträumigen Foyers, mehreren Konferenzräumen und einer hauseigenen Gastronomie. Das Gebäude bietet für eine Vielzahl an Veranstaltungsformaten Platz und Kapazität, sowohl für städtische Veranstaltungen als auch für
externe Produktionen. Aktuell laufen die Planungen für eine grundlegende Sanierung, um das KuK langfristig zu erhalten.





Südfriedhofsgebäude. © Stadt Gera

Feierhalle Südfriedhof

Der Südfriedhof in Gera, gelegen im Ortsteil Debschwitz, ist mit seiner Fläche von rund 35 Hektar der zweitgrößte Friedhof der Stadt und prägt das Stadtbild seit über 140 Jahren. Neben den zahlreichen Grabstätten und historischen Elementen beherbergt der Friedhof auch eine bedeutende Feierhalle, die jedoch nur sehr eingeschränkt für die Öffentlichkeit zugänglich ist, aber zum Tag des offenen Denkmals geöffnet sein wird. Das Gebäude ist äußerlich saniert, der Innenraum steht noch aus.

Am 3. Mai 1883 wurde der Friedhof feierlich eröffnet. In den Jahren bis 1885 erfolgte der Bau des ersten Teils der Friedhofsmauer sowie des Eingangs, dessen kunstvolles Tor noch heute ein markantes Element des Friedhofs ist. Die Friedhofsverwaltung regelte die Nutzung der Anlage mit einer Friedhofsverordnung. In den folgenden Jahren wurden die Infrastruktur und die Gestaltung des Friedhofs kontinuierlich erweitert und verbessert, so etwa mit der Einführung von ausgemauerten und ausgebohlten Grüften, die nur bei Wandgräbern erlaubt waren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam es zu einem erheblichen Rückgang der Nutzung, weil die Besitzer der Wandgräber die Stadt verließen und der Verfall einsetzte. Die Kapazität des Friedhofs war in den 1970er Jahren erreicht, was schließlich 1976 zur offiziellen Aufhebung des Südfriedhofs führte. In den 1980er Jahren öffnete die Stadtverwaltung den Friedhof wieder für Urnenbestattungen, was eine nachhaltige Nutzung ermöglichte.

Die Kapelle wurde am 14. Mai 1885 eröffnet und diente zunächst als Ort für Trauer- und Gedenkfeiern. Um Kosten zu sparen, integrierte Stadtbaurat Metzner die Leichenhalle im Keller der Kapelle. Das Gebäude wurde vom Architekten Nitzsche im Kuppelstil errichtet, mit einer schlichten Klinkerfassade und dekorativen Naturstein-Elementen. Besonders ist das Lichtdesign: Oberlichter mit buntem Glas, ein Oberlicht in der Kuppel und eines in der Apsis lassen viel Licht in den Raum. Früher diente die Kapelle auch als Sargwerkstatt, seit 1990 wird sie als Lager genutzt.





Ehemalige Bezirksleitung Gera der SED in der Amthorstraße 11

Das historische Gebäude an der Amthorstraße 11 in Gera zeugt von einer spannenden Baugeschichte der Ostmoderne. Ursprünglich zwischen 1974 und 1977 errichtet, ist das Gebäude ein bedeutendes Beispiel für die Architektur der DDR-Zeit und spiegelt die Funktion und Ästhetik jener Epoche wider.

Der dreistöckige Bau, der auf einem Sockelgeschoss ruht, präsentiert sich heute in einer einheitlichen Optik, die durch die Sanierung der Fassade im Jahr 2011/12 wiederhergestellt wurde. Das Gebäude wurde im Stil eines Dreiflügelbaus konzipiert, die in den 1970er Jahren stark verändert wurde. Die Dächer und die kubische Grundform verleihen dem Bau ein solides, zeitloses Erscheinungsbild. Die Fassaden sind mit monotonem Kratzputz versehen. Die großzügigen Fenster, die beim Umbau vergrößert und mit eloxierten Aluminiumrahmen ausgestattet wurden, lassen viel Licht in die Innenräume.

Das Innere des Gebäudes bewahrt noch immer Spuren der Vergangenheit. So sind die Anordnung der Treppenhäuser an den Ecken des Hauptflügels, der Boden und die Geländer im Treppenhaus erhalten geblieben, was die authentische Atmosphäre des DDR-Architekturensembles unterstreicht.

Angrenzend an das Hauptgebäude befindet sich der Erweiterungsbau, der in Stahlbetonmontageweise mit einer modernen Aluminium-Glas-Fassade errichtet wurde. Dieser Bau umfasst einen repräsentativen Verwaltungstrakt, der durch seine Gestaltung die Hierarchie innerhalb des Gebäudekomplexes verdeutlicht sowie einen weiteren Verbindungstrakt, der die einzelnen Bauteile miteinander verbindet. Besonders hervorzuheben ist die groß dimensionierte Haupttreppe, die mit Saalburger Marmor und eloxiertem Aluminium gestaltet wurde und das Innere mit eleganten Details aufwertet. Im Inneren findet sich zudem ein farbiges Glasmosaik, das den Raum lebendig gestaltet.

Im Südwesten schließt an das Büro des ersten Sekretärs ein eingeschossiger Verbindungsbau an, der zur Bildungsstätte mit Konferenzsaal führt. Dieser ist mit Sandsteinplatten verkleidet und schafft so eine ansprechende Verbindung zwischen historischer Substanz und moderner Nutzung.

Der gesamte Komplex wird durch die großzügige Freifläche vor dem Gebäude ergänzt, den Platz der Demokratie (ehemaliger Leninplatz). Dieser wurde zwischen 1974 und 1977 nach einem Entwurf von Rudolf Sitte, Rolf Seckerdieck, Hans-Joachim Koltermann und G. Kretzschmar gestaltet und ist geprägt von einem großen Oval, einer Betonpergola und Blumenbeeten. Das Lenindenkmal, das einst vor dem Haupteingang stand, wurde nach 1990 entfernt, doch die offene, parkähnliche Atmosphäre blieb erhalten.

Zum Tag des offenen Denkmals haben Sie die Möglichkeiten, sich selbst ein Bild dieses bedeutenden Denkmals zu machen!