Integriertes Radverkehrskonzept

Die kreisfreie Stadt Gera (ca. 96.000 Einwohner*innen, Stand 01/2024) besteht aus 15 Ortschaften, die größtenteils zu einem zusammenhängenden bebauten Gebiet entlang der Weißen Elster gehören. Durch diese zusammenhängende Struktur verfügt Gera über gute Grundvoraussetzungen (v. a. radgerechte Wegelängen im Binnenverkehr) für das Radfahren. Außerhalb der Kernstadt gibt es einige Stadtteile mit geringerer Einwohnerzahl, die in fahrradtauglicher Entfernung zur Innenstadt liegen, allerdings durch die z. T. anspruchsvolle Topographie herausgefordert sind: Gera liegt im Ostthüringer Hügelland und weist Höhendifferenzen von bis zu 174 m auf.

Gera ist seit 2013 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Fahrradfreundliche Kommunen in Thüringen" (AGFK-TH), nimmt seit Beginn am System repräsentativer Verkehrsbefragungen (SrV) teil und ist seit vielen Jahren bei der Aktion „StadtRadeln“ aktiv. Trotzdem konnte in den letzten Jahrzehnten nur ein geringer Anstieg des Radverkehrsanteils verzeichnet werden: Von 4,1 % in 1998 auf 5,2 % in 2018.

Der Radverkehr gewinnt zur Sicherung der Alltagsmobilität und im Freizeitverkehr deutschlandweit zunehmend an Bedeutung – nicht zuletzt aufgrund einer kontinuierlich steigenden Pedelec-Nutzung. Somit werden das Fahrrad bzw. Pedelec auch in topographisch bewegten Räumen immer häufiger für die Alltagsmobilität genutzt. Auch in Thüringen ist diese Entwicklung landesweit abzulesen. Das Thema wird neben vielen anderen auch in der Landesstrategie „Thüringen steigt auf“ aufgegriffen.

Zur weiteren Förderung des Radverkehrs hat die Stadt Gera ein Integriertes Radverkehrskonzept erstellen lassen. Erste Vorüberlegungen waren vor Projektstart bereits vorhanden, indem die Stadt Gera begonnen hat, das Teilkonzept Radverkehr des Verkehrsentwicklungsplans (VEP, 2005) in eigener Hand als eigenständiges Konzept fortzuschreiben. Das Integrierte Radverkehrskonzept soll in erster Linie dem Ziel dienen, den Alltags-und Freizeitradverkehr zur Erreichung der Klimaziele zu fördern und damit den Anteil Radfahrender sowie die Sicherheit beim Radfahren zu erhöhen. Insgesamt soll dabei der Umweltverbund künftig einen größeren Anteil am Modal Split einnehmen als der motorisierte Individualverkehr (MIV). Ein Schwerpunkt bei der Erarbeitung des Integrierten Radverkehrskonzeptes liegt auf dem Ausbau einer anforderungsgerechten Infrastruktur zum Radfahren.“