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Ausstellungsarchiv

Out of Paper. Volker Regel - Papierarbeiten und Objekte

Ausstellung von Volker Regel

Unter dem Titel „Out of Paper“ wurden in der Kunstsammlung Gera erstmals abstrakte Papierarbeiten und Objekte des Geraer Architekten Volker Regel präsentiert.

 Üblicherweise dient Papier als Trägermedium für Schrift, Zeichnungen oder Malerei. In den Papierarbeiten Volker Regels steht jedoch das Papier selbst im Mittelpunkt – ist Medium und Motiv zugleich. Regel reißt Blätter und Formen aus, schichtet verschiedene Papiere übereinander, streicht Latex und bläst Goldbronze darauf, klebt, zerreißt und bearbeitet neu. Die dabei entstandenen Collagen sind abstrakt und erinnern doch an konkrete Dinge: an Landkarten, an faltige Haut, Kleider oder Felle.

„Out of Paper“ ist nach der Ausstellung „Karl Heinz Adler. Zeitschichten“, die 2017 im Museum für Angewandte Kunst stattfand, die zweite Schau in der Reihe „Abstrakte Kunst in der DDR“ und wird von Claudia Tittel kuratiert.

Die ausgestellten Werke sind in den Jahren des Regimewechsels zwischen 1989 und 1992 entstanden. Trotz ihrer Abstraktheit tragen die Papierarbeiten den gesellschaftlichen Umbruch in sich und zeigen das Streben des Künstlers nach geistiger Freiheit. In Titeln wie „Dickhaut“, „Unter der Haut“, „Häutung“, „Schwarzhaut“ oder „Einschließung“ offenbart sich die politische Situation jener Jahre.

Der 1950 im sächsischen Döbeln geborene Volker Regel hat 1968 bis 1972 Architektur an der Hochschule für Architektur und Bauwesen (heute Bauhaus-Universität) in Weimar studiert. Neben seiner Tätigkeit als Architekt arbeitete er auch als Künstler. Dort fand er jene Freiheit, die er im Bauen vermisste. Nachdem er bis 1989 als Maler großformatiger, abstrakter Gemälde in Erscheinung trat, in denen er sich mit der Malerei der Neuen Wilden auseinandersetzte, wandte er sich ab 1989 Papierarbeiten zu und schuf eine eigenständige Werkgruppe, die nun erstmals präsentiert wird. Die Werkgruppe lässt trotz ihrer Eigenständigkeit Bezüge zu Fluxus, aber auch zu den konzeptionellen Papierarbeiten von Franz-Erhardt Walter oder Joseph Beuys erkennen, aber auch Kurt Schwitters Montagen sind Ausgangspunkt Regels Beschäftigung mit dem Medium Papier.