14. Aenne-Biermann-Preis
Bundesweiter Wettbewerb für deutsche Gegenwartsfotografie
Das Museum für Angewandte Kunst der Otto-Dix-Stadt Gera und die SV SparkassenVersicherung schreiben den 14. Aenne-Biermann-Preis für deutsche Gegenwartsfotografie aus. Mit diesem Preis soll der 1898 in Goch geborenen und ab 1920 in Gera lebenden Fotografin Aenne Biermann gedacht und gleichzeitig zeitgenössische Fotografie gefördert werden. Der Aenne-Biermann-Preis ist mit einem Preisgeld, einer Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst und einer Publikation verbunden.




Die Künstlerin Aenne Biermann
In den 1920er-Jahren fertigte Aenne Biermann erste Fotografien an. In der Biermann Villa, welche sich in der heutigen Leibnitzer Straße in Untermhaus befand, richtete sie sich eigens eine Dunkelkammer ein. Die frühen Fotografien ihrer Kinder Helga und Gerd besitzen vor allem familiären Erinnerungswert. Schnell entstanden in der Folge erste experimentelle Aufnahmen von Pflanzen, Mineralien und Steinen. Biermann erprobte zunehmend die Gestaltungsmöglichkeiten der Fotografie. Als Autodidaktin eignete sie sich die Feinheiten im Umgang mit dem Medium und das notwendige technische Wissen selbst an. Der Kunstkritiker Franz Roh, der Geologe Rudolf Hundt und der Architekt Thilo Schoder zählten zu ihren Förderern. Ihre Aufnahmen wurden in wichtigen internationalen Ausstellungen der Zeit präsentiert.
Aenne Biermanns Fotografien kennzeichnen ungewöhnliche Perspektiven, fein beobachtete Schattenspiele, extreme Beleuchtungskontraste sowie eine ungewohnte Nähe zum Dargestellten. Sie suchte nach interessanten Formen und Strukturen, oft verbunden mit dynamischen Linien. Dafür fotografierte sie nicht nur vorgefundene Szenerien sondern arrangierte und inszenierte die Motive auch entsprechend ihrer Vorstellung. Im Jahr 1932 waren ca. 3000 Negative von Aenne Biermann archiviert. Circa 400 Fotografien sind heute noch erhalten.
Das fotografische Werk der Aenne Biermann wird dem Neuen Sehen der 1920er- und 1930er-Jahre zugeordnet. Fotografinnen und Fotografen dieser Stilrichtung richteten den Blick auf die Vielfalt alltäglicher und scheinbar nebensächlicher Dinge. Indem sie vergängliche Momente und den Detailreichtum verschiedener Oberflächen, Materialien und Formen einfingen, wurden diese bildwürdig. Ausgangspunkt der Arbeiten war vielfach das Bestreben, sich die Wirklichkeit in objektiver und dokumentarischer Weise anzueignen.
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