Zum Inhalt springen
Ausstellungen

"Heimat, aber anders. Comic-Welten von Olivia Vieweg"

Sonderausstellung 14. Juni bis 21. September 2025

Cover des Buches "Huck Finn" - eine Graphic Novel von Olivia Vieweg nach Mark Twain. © Olivia Vieweg
Cover des Buches "Huck Finn" - eine Graphic Novel von Olivia Vieweg nach Mark Twain

Das Stadtmuseum Gera zeigt vom 14.06.2025 bis zum 21.09.2025 die Sonderausstellung „Heimat, aber anders. Comic-Welten von Olivia Vieweg“. Die Schau widmet sich dem facettenreichen Werk der bekannten Comiczeichnerin, Illustratorin und Autorin Olivia Vieweg. 

Olivia Vieweg wurde 1987 in Jena geboren. Sie studierte Visuelle Kommunikation an der Bauhaus-Universität Weimar und wohnt heute in der Klassikerstadt. Mit ihrer Graphic Novel „Endzeit“, ihrer Diplomarbeit, die 2018 erfolgreich verfilmt wurde, gelang ihr der Durchbruch.

Auch wenn die Künstlerin mittlerweile mit ihren bildstarken Erzählungen weit über Thüringen hinaus Bekanntheit erlangt hat, ist Heimat ein zentrales Element ihres Schaffens und Lebens. „Ich habe mich bewusst dafür entschieden, nicht nach Berlin oder in eine andere Metropole zu ziehen, und auch meine Werke wie Endzeit und Huck Finn, spielen ja in der Mitte von Thüringen und in Halle an der Saale.“, so Vieweg. Auch in Antoinette kehrt zurück ist Heimat ein zentrales Thema. Es handelt von einer jungen Frau, die aus Los Angeles zurück an ihre Ursprünge kommt und nach Rache sinnt.

„Im ersten Vorgespräch zur Ausstellung ging es neben den Umsetzungsmöglichkeiten auch um den Titel.“ führt Konrad Kessler, Leiter des Stadtmuseums Gera weiter aus. „Dabei hat sich das Leitmotiv Heimat relativ schnell herauskristallisiert … aber eben anders, verpackt in Klassiker oder dystopische Erzählungen.“ Für das Umfeld des im letzten Jahr im Carlsen Verlag erschienenen Buchs Fangirl Fantasy fand sie Inspiration in den heruntergekommenen Industrieräumen des Thüringer Waldes. Vier Freundinnen halten einen von ihnen verehrten Schauspieler gefangen, der Szenen aufführen soll, die sie selbst geschrieben haben.

Viewegs Comics verbinden auf eindrucksvolle Weise persönliche Erfahrungen mit gesellschaftlichen Themen. Ihre Geschichten handeln von Identität, Heimat, Jugendkultur und weiblicher Selbstermächtigung – oft mit einer Prise Ironie, immer aber mit einem klaren Gespür für Atmosphäre und Emotionalität. Ihre charakteristischen Figuren bewegen sich durch alternative Realitäten, dystopische Szenarien oder ganz alltägliche ostdeutsche Lebenswelten.  

Das Stadtmuseum Gera knüpft mit der Ausstellung an die erste Werkschau Viewegs vor 15 Jahren an. Damals – ganz am Anfang ihrer Karriere - stellte sie hier gemeinsam mit Katja Klengel unter dem Titel Sonne, Mond & Kulleraugen aus. Gezeigt werden unter anderem Originalzeichnungen, Skizzen, Storyboards und Drucke aus verschiedenen Schaffensrichtungen der Künstlerin. Sie belegen eindrucksvoll die Vielseitigkeit zwischen Graphic Novel, Jugendbuch und Film. Ihre Werke wurden mehrfach ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt.

Die Ausstellung wird von einem Rahmenprogramm mit Workshops begleitet. Kinder – und auch Erwachsene können besondere Eindrücke mit einem Audio-Guide gewinnen, der gemeinsam mit einer siebenten Klasse des Zabel-Gymnasiums Gera entwickelt wurde.