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Tourismus, Freizeit & Kultur
Kabinettausstellung

Topas - Mineral des Jahres 2022

9. Februar 2022 bis 24. Juli 2022 

Weingelbe Topas-Kristalle auf Muttergestein vom Topasfelsen Schneckenstein in Sachsen
Topas mit Quarz vom Topasfelsen Schneckenstein, Vogtland, Sachsen, Deutschland, 7 x 5 cm

Topas - Mineral des Jahres 2022

Das Museum für Naturkunde Gera präsentierte vom 9. Februar bis zum 24. Juli 2022 die Kabinettausstellung „Topas – Mineral des Jahres 2022“ als Ergänzung zu seinen ständigen mineralogischen Ausstellungen. Zum Mineral des Jahres wurde der Topas durch die Mitglieder der Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie e. V. (VFMG), Deutschlands größten und ältesten geowissenschaftlichen Sammlerverein mit Hauptsitz in Heidelberg, gekürt.

In der Ausstellung wurden Topaskristalle und Topasstufen aus der Sammlung des Museums für Naturkunde Gera und aus sechs privaten Kollektionen von Mitgliedern des Vereins Geraer Mineralien- und Fossilienfreunde gezeigt. Im Mittelpunkt standen die populären und ungewöhnlichen Topase von Sachsen; angefangen bei einer repräsentativen Auswahl schöner Topase vom weltberühmten Topasfelsen Schneckenstein im Vogtland bis zu den „Stengeltopasen“ von Altenberg im Osterzgebirge, darunter ein prächtiges Exemplar von 50 cm. Darüber hinaus erwarteten die Besucher und Besucherinnen Topase aus Russland, Kasachstan, Pakistan, China, Myanmar, Mexiko, Brasilien, Nigeria, Namibia, aus der Ukraine und aus den USA. Die in der Ausstellung präsentierten Topase aus den USA stammen von einer Topas-„Superfundstelle“, dem Gebiet der Thomas Range in Utah. Vereinsmitglied Daniel Köhler / Nöbdenitz hat den Fundort 2018 besucht und erfolgreich zahlreiche Topase gesammelt. Die schönsten Fundstücke bereichern nun die Topasausstellung in Gera. Außerdem wurden vom Geraer Mineralien-Schleif-Experten Dr. Matthias Schreiter eigens für die Schau einige Facettensteine von Topasen aus Russland und vom Topasfelsen Schneckenstein angefertigt.

Das Mineral Topas besteht aus Aluminium, Fluor, Silicium, Sauerstoff und Wasserstoff. Mit Härte 8 ist er sehr hart, aber weicher als Korund und Diamant. Spaltet man ihn, ist die Spaltbarkeit vollkommen – ein hohes Risiko bei der Bearbeitung und beim Tragen in einem Schmuckstück. Seine Farben sind vielfältig von Rosa, über Gelb, Braun, Zartgrün, Blau bis farblos. Welche Farbe die typischste Topas-Farbe ist, hat sich im Laufe der Zeit je nach Geschmack verändert. War es früher eher Gelb, ist es heute Blau. Die aktuell teuersten Topas-Farben sind jedoch eher Rosafarben, Violett, Orangebraun (Imperial-Topas Brasilien) und Rosenrot (Katlang-Topas Pakistan). Durch Bestrahlen und Erhitzen können Farben künstlich verändert werden, vor allem werden farblose Topase oft künstlich blau gefärbt. Insbesondere solche künstlichen Farben sind oft auf Dauer nicht beständig! Die Unterscheidung zwischen natürlicher oder künstlicher Farbe ist schwierig. Die Entstehung von Topasen in der Erdkruste ist sehr vielfältig, häufig entstehen die wunderschönen Kristalle am Ende der Tiefengesteinskristallisation bei Temperaturen von 600 bis 700°C aus granitischen Restschmelzen, die bei günstigen Bedingungen sogenannte Pegmatite bilden.

Reichhaltige Vorkommen mit zum Teil beachtlichen bis zentnerschweren Kristallen gibt es z. B. Brasilien, Madagaskar, Mozambique, Namibia, Nigeria, Sri Lanka, Russland, Ukraine, USA, Pakistan und Afghanistan. Eine außerordentlich berühmte Topas-Fundstelle der Geschichte liegt jedoch in Sachsen; der Topasfelsen Schneckenstein bei Muldenhammer. Dort wurde bereits im frühen 18. Jahrhundert der Topas-Abbau aufgenommen – die erste Vermessung eines Bergwerksfelds auf Edelsteine statt wie üblicherweise auf metallisches Erz. Die Ende des 17. Jahrhunderts von Köhlern entdeckte Fundstelle lieferte alsbald „königliche Edelsteine“, denn 1732 beschloss Kurfürst und König August der Starke eine Garnitur von Schneckensteiner Topasen anfertigen zu lassen. Dem folgte auch das Englische Königshaus, denn Georg III. ließ nach 1760 für seine Frau Charlotte eine Staatskrone mit 485 geschliffenen Schneckensteiner Topasen anfertigen. Seit 1937 steht der Topasfelsen Schneckenstein unter Naturschutz.

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