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Ortsteile der Stadt Gera

Ortsteil Liebschwitz

Daten und Fakten

Name des Ortsteils:Liebschwitz
mit den Ortslagen:
Ortsteil der Stadt Gera seit:26.04.1950
Fläche:327 ha
Einwohner: (Stand: 31.12.2022)1.348

Ortsteilbürgermeister und Ortsteilrat

Wahlperiode 2019 bis 2024
Ortsteilbürgermeister:Hollandmoritz, Christian
Mitglieder des Ortsteilrates:Bauch, Stefan
Büchner, Ralph
Kneisel, Rainer
Meier, Heike
Schmidtke, Grit
Weidhaas, Ingrid
Winnerlich, Karl-Heinz
Wölfl, Thomas
Ortsteilbüro:Gartenstraße 5
07551 Gera
Tel. 0365 / 712 855 44
E-Mail: ortsteilrat.liebschwitz.gera@t-online.de
Sprechzeiten:
Gedenkstein für einen beim Todesmarsch 1945 ermordeten KZ-Häftling

Lage und Verkehrsanbindung

Lage:Liebschwitz liegt am südlichen Stadtrand von Gera und erstreckt sich auf einer Höhe zwischen 200 und 285 m über NN in nordwest-südöstlicher Ausdehnung in ca. 3 km Länge von der Elster-Flussaue, entlang des Zoitz- und Mühlberges bis in das Tal der Wipse und an die Hänge des Hain. Im Süden grenzen die landwirtschaftlich genutzten Flächen der Elsteraue von Meilitz und Untitz an die Ortsgrenze. Im Norden bilden die Stadtteile Taubenpreskeln und Zwötzen die Verbindung zum Geraer Stadtzentrum
Nutzung:Die vorhandene, gewachsene Ortslage ist kleinstädtisch geprägt und spiegelt in gestalterischer Sicht die historische Nutzungsverknüpfung von Arbeit und Wohnen wieder. Neben mittelständischen und kleingewerblichen Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben in der Ortslage befinden sich im Gewerbegebiet Zwickauer Straße verschiedene größere Firmen mit zum Teil überregionaler Bedeutung.
Landschafts- und Ortsgestalt:Das Landschaftsbild ist geprägt von einer Auenlandschaft, Wiesen und Wald. Von der Höhe hat man einen umfassenden Blick über die ganze Umgebung von Gera, auf das Wünschendorfer Becken im Süden, die “Elsterpforte“ zwischen Zoitzberg und Heeresberg, nach Westen auf das Buntsandgestein der Waldhöhen des linken Elsterrufers und gegen Norden auf die Stadt selbst. Es sind umfangreiche Wanderwege vorhanden, u.a. führt der Thüringerwanderweg über den Gipfel des Zoitzberges unmittelbar durch den Ort und im Wandergebiet Wipsetal bis zum Revitalisierungsgebiet der Wismut bei Lichtenberg. Der Radwanderweg „Elsterradweg“ führt entlang der Weißen Elster. Die Straßenstruktur der Ortschaft in kleinstädtisch geprägt.
Verkehrsanbindung:Liebschwitz ist über den Kreisverkehr und die Friedensbrücke an die B 92 angeschlossen; die innere Anbindung erfolgt über die Gemeindestraßen. Mit dem ÖPNV ist Liebschwitz über die im 20 Minuten Takt verkehrende Buslinie 16 sowie über die stündlich verkehrende Linie 18 durch Umsteigen in die Stadtbahnlinie 1 mit dem Stadtzentrum sowie über die Stadtbahnlinie 3 mit dem Stadtteil Lusan verbunden.

Geschichte

Historie Liebschwitz

(Autoren: Stefan Bauch, Ortsteilrat; Michael Schleicher, Ortsteilbürgermeister)

Der Ort Liebschwitz ist eine slawische Ortsgründung mit urkundlich belegter Ersterwähnung im Jahr 1209.
Als Enklave zu Sachsen gehörig kam Liebschwitz mit weiteren umliegenden Orten erst 1928 zu Thüringen. Den dazu erforderlichen Staatsvertrag schloss man in der historischen Liebschwitzer Gaststätte „Apfelweinschänke“.

Am 1. Juli 1950 wurde der Ort zu Gera eingemeindet. Seitdem ist Liebschwitz einer der größten Stadtteile Geras.

Im Süden der Stadt, im Elstertal gelegen, durchzieht den Ort eine historisch wichtige Handelsstraße – die Salzstraße.

Die über die Weiße Elster führende Zoitzbrücke, ein Vorgängerbau der heutigen Brücke, bildete auch früher schon eine wichtige Verkehrsverbindung.

Seit dem Neubau der Friedensbrücke und des Kreisverkehrs bildet dies die wichtigste Straßenanbindung des Ortes. Damit ist ein Anschluss an die Bundesstraße 92 und die 1959 errichtete Umgehungsstraße (Zwickauer Straße) nach Werdau – Zwickau gegeben.

Die Geschichte des Ortes ist unter anderem von einem Hochwasser mit verheerenden Folgen geprägt, denn im April 1654 wurden durch die aus dem Wipsetal strömenden Wassermassen das Pfarramt, die Kirche und auch der Friedhof weggeschwemmt und Brücken, Häuser und auch das Rittergutsgebäude schwer beschädigt. Seit dieser Zeit ist Liebschwitz ohne Gottesacker.

Ortsbestimmend ist heute der Platz mit der 1677 errichteten Kirche, der Schmiede und dem unweit davon gelegenen Pfarramt sowie der Obermühle. Dieser Teil der Teichstraße ist denkmalgeschützt – Ensembleschutz.

Der ehemals vorhandene große Dorfteich wurde 1964 durch die „Wismut“ verfüllt. Den Ort überragt die im Jahr 1905 errichtete Schule, die inmitten des Laubwaldes am Schieferberg steht.

Die als Grundschule betriebene Schule trägt seit September 1998 den Namen „Waldschule“. Die Schüler des Ortes sowie auch aus dem ganzen Stadtgebiet lernten dort nach den Maria-Montessori-Lernmethoden. Aus Kapazitäts- und Sanierungsgründen wurde die Schule zum 01.08.2009 aufgegeben.

In kurzer Bauzeit entstand 1997 die neue Kindertagesstätte „Wipsezwerge“,welche von der Diakonie betrieben wird. Unweit davon ist die Turnhalle mit den Sportplätzen des Sportvereins 1861 Liebschwitz mit seinen Sektionen Fußball, Schach und Frauengymnastik. Aber auch für den Kindergartensport werden Halle und Sportplatz genutzt. Der Abriss und Neubau des an die Sporthalle angebauten Sportlerheimes mit Umkleidekabinen, Sanitärtrakt und kleinem Gaststättenbetrieb erfolgte im Jahr 2004.

Im Ort gibt es zwei öffentliche Spielplätze.