Geschichte

Historie Hermsdorf

(Autoren: Frau B. Schmidt (†), ehemalige Ortsteilbürgermeisterin) Ergänzungen durch Herrn H. Janko (Ortsteilbürgermeister)

Der Ort wurde urkundlich 1364 als erstmalig Herbrandesdorf erwähnt, 1533 als Hermersdorf, 1564 als Hernsdorf und ab 1664 als Hermsdorf bekannt. Er liegt auf einer sanften, von flachen Anhöhen umrandeten Mulde der Hochebene am Ursprung der kleinen Schnauder.

Hermsdorf ist ein Ort von den vielen gleichnamigen Orten Deutschlands (in der BRD gibt es den Ortsnamen allein 15mal) und scheint deutschen Ursprungs zu sein.

Hermsdorf gehört von Anfang an, wie auch das auf sachsen-anhaltinischen Gebiet liegende Giebelroth zur Kirchgemeinde Heuckewalde. Die Hinterbliebenen wurden damals wie heute auf dem Friedhof von Heuckewalde bestattet.

Von 1750 bis 1970 besuchten Kinder von Hermsdorf die Schule und den Kindergarten in Heuckewalde. Der Kindergarten wurde 1970 um- und ausgebaut.

1922 wurde in Hermsdorf gemeinsam mit Heuckewalde ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des I. Weltkriegs errichtet. Die damals kleinen Gemeinden hatten einen Verlust von 35 Kriegsopfern zu verzeichnen.

Im Jahr 1995 starteten die Ortschaft Hermsdorf und die Gemeinde Heuckewalde eine Spendenaktion für eine Gedenktafel der Kriegsopfer des II. Weltkriegs (49 Kriegsopfer). Dank der Großzügigkeit der Bürger konnte das Denkmal restauriert und eine Gedenktafel aufgestellt werden. Am
7. Mai 1995 wurde die Gedenktafel feierlich eingeweiht.

1934 wurde in Hermsdorf die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Sie war und ist sehr aktiv und trägt viel zum gesellschaftlichen Leben des Ortsteils bei.

Durch die ständige Gülle-Verregnung konnten die Hausbrunnen nicht mehr benutzt werden.
So bauten die Bürger 1985 im NAW- Einsatz die Wasserleitung durch den Ort und konnten so an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen werden.

Vor 1990 wurde in Hermsdorf vorwiegend Landwirtschaft betrieben, weiterhin existieren einige Handwerkbetriebe und mobile Händler.

Seit 1990 hat sich im Ortsteil vieles geändert. So wurden die Zufahrtsstraße von der B2 bis zum Ort und die Straße vom Ort zu den 4 Siedlungshäusern grundhaft ausgebaut.

Am 6. November 1993 erfolge der 1. Spatenstich für das Gewerbegebiet „Am Vogelherd“. Es umfasst 30 ha und liegt direkt an der B2.

1993 war Baubeginn der vollbiologischen Kläranlage, die gemeinsam mit der Nachbargemeinde Heuckewalde errichtet wurde. 1994 konnte sie fertiggestellt werden.

Am 12. November 1994 begann die Erschließung des Wohngebiets „Am Hermsdorfer Anger“. Das Wohngebiet ist bis auf wenige Bauplätze bebaut und die „Neubürger“ haben sich gut eingelebt.

Durch den zinsfreien Kredit im Rahmen der ABM konnte das damalige Gemeindehaus instandgesetzt werden. So wurden neue Fenster eingesetzt, das Dach neu eingedeckt und der Außenputz erneuert.

Nach Gründung des Feuerwehrvereins Hermsdorf wurde das damalige Dorfgemeinschaftshaus, das 1984 aus einem Hühnerstall entstand, vom Feuerwehrverein übernommen und renoviert.

Mit der Eingemeindung in die Stadt Gera bekam Hermsdorf auch eine direkte Busanbindung. Der Ort ist über die Buslinie 229 und 208 zu erreichen. Zu unserer Freude wurde auch ein Fahrgastunterstand aufgestellt. Seit 2002 wurde die Buslinie erweitert, so dass jetzt mehrmals am Tag eine Anschlussverbindung nach Zeitz besteht.

In Hermsdorf herrscht ein reges Dorfleben, so findet jedes Jahr ein Kinderfasching, das Maibaumsetzen, Dorf- und Kinderfeste, der Martinsumzug und eine Rentnerweihnachtsfeier statt.

Im Jahr 2014 feierte Hermsdorf das Jubiläum „650 Jahre Hermsdorf“. In diesem Zusammenhang wurde am Rondell ein Gedenkstein aufgestellt. Dieser Gedenkstein wurde 2021 durch eine Informationstafel mit historischen Angaben ergänzt.