Ortsteil Pforten und Zschippern

Daten und Fakten
Name des Ortsteils: | Pforten und Zschippern |
Ortsteil der Stadt Gera seit: | 24.02.2024 |
0 ha
Fläche
0
Einwohner (Stand: 31.12.2024)

Ortsteilbürgermeister und Ortsteilrat
Wahlperiode 2024 bis 2029
Ortsteilbürgermeister: | Pohl, Chrisitan |
Mitglieder des Ortsteilrates: | Adam, Thomas |
Bieck, Felix | |
Carius, Christian | |
Gerstenberger, Michael | |
Hupfer, Anna | |
Müller, Frank | |
Pohl, Susanne | |
Roßmann, Denis | |
Vierheilig, Peter | |
Wagner-Müller, Manuela |
Erreichbarkeiten des Ortsteilbürgermeisters
E-Mail: | otbm-pforten-zschippern@online.de |
Sprechzeiten: | ab 16 Uhr vor jeder Ortsteilratssitzung sowie nach Vereinbarung |
Ortsteilbüro
Robert-Blum-Str. 35
07545 Gera
Lage und Verkehrsanbindung
Lage
Der Ortsteil Pforten und Zschippern liegt im Süden des Stadtzentrums. Die Bebauung von Pforten ist gekennzeichnet durch eine geschlossene städtische Bebauung und Zschippern weist einen dörflichen Charakter auf. Im Süden wird der Ortsteil durch die Ortsumfahrung „Süd-Ost-Tangente“ mit der B2 und B92 durchschnitten und durch das angrenzende Gessental begrenzt.
Landschafts- und Ortsgestalt
Pforten ist geprägt von städtischer Bebauung und kleinem Gewerbe. Es ist mit Zschippern eingefasst von Feldern und dem Gessental mit seinem Rad- und Wanderweg und dem Naturschutzgebiet „Lasur“, welches zum Wandern einlädt.
Verkehrsanbindung
Die Straßenbahn Linie 1, die im Zuge der BUGA 2007 gebaut wurde stellt die zentralste und wichtigste ÖPNV Anbindung des Ortsteils dar. Aber auch die Buslinien in die angrenzenden Ortsteile gehören dazu. Durch die Ortsumfahrung „Süd-Ost-Tangente mit den Bundesstraßen B 92 und B 2 erfolgt eine schnelle Anbindung an die Bundesautobahn 4. Dies kommt dem Gewerbegebiet Pforten „Silbergrube“ zugute.
Historie
Pforten - Eine Reise durch die Zeit
Die Anfänge und erste urkundliche Erwähnung
Die kleine Ortschaft Pforten, gelegen eine halbe Stunde südöstlich von Gera, wurde erstmals 1333 urkundlich erwähnt. Das Dorf, am Ausgange eines von Ronneburg bis ins Elstertal sich herabziehenden, von einem Bache durchflossenen Talgrundes, bestand ursprünglich aus einem Rittergut und 34 Häusern, von denen sich sieben als Bauerngüter auszeichneten.
Die Entdeckung der „Lindenthaler Hyänenhöhle“ und die Brauerei
Ein bedeutender Moment in der Geschichte von Pforten war das Jahr 1874. Bei Bauarbeiten wurde die „Lindenthaler Hyänenhöhle“ entdeckt. Neben Knochen prähistorischer Tiere fand man hier auch Zeugnisse menschlicher Frühkultur. Im gleichen Jahr entstand die Aktienbrauerei Pforten, die später zur Riebeck-Brauerei umbenannt wurde.
Infrastruktur und wirtschaftlicher Aufschwung
Das Jahr 1901 markierte einen weiteren wichtigen Meilenstein in der Entwicklung von Pforten. Die Schmalspurbahn Gera-Meuselwitz-Wuitz/Mumsdorf wurde gebaut, und der Pfortener Bahnhof diente als wichtiger Verladeplatz.
Eingemeindung und wirtschaftliche Blütezeit
1919 wurde Pforten nach Gera eingemeindet. Zu dieser Zeit verfügte Pforten über mehrere bedeutende Unternehmen, darunter die Brauerei, den Rohproduktenhändler Geitner, die Feilenhauerei Just, die Kalkwerke Dampfziegelei und das Rittergut Gebr. Keil, die Dachpappenfabrik Kunstmann, das Zementwarenfabrik Löffler und das Scheuertuch-Fabriklager Gypfer. Auch die Gastwirtschaften, wie der Wintergarten, die Brauerei (Heusinger), Zur Schmiede (Lieder) und Schumanns Lokal (Raschke), trugen zur wirtschaftlichen Blüte bei.
Schutzgebiet und Bildungsstätte
1943 wurde die im Süden angrenzende Lasur unter Naturschutz gestellt, um die einzigartige Flora und Fauna der Region zu schützen. Im Jahr 1993 öffnete die Bildungsstätte der TÜV-Akademie Ostdeutschland GmbH in der Straße „Am Pfortener Kalkwerk“ ihre Türen.
Fazit
Pforten hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich, die von wirtschaftlicher Blüte, bemerkenswerten archäologischen Funden und infrastrukturellen Entwicklungen geprägt ist. Diese bewegte Geschichte zeigt, wie sich kleine Ortschaften im Laufe der Zeit wandeln und an die sich verändernden Umstände anpassen können.
Quellen: Hannelore Schmidt, Gera in alten Ansichten, Zaltbommel, 1991; Mues/Brodale, Stadtführer Gera, Gondrom, 1995; Klaus Brodale/Heidrun Friedemann, Das war das 20. Jahrhundert in Gera, Gera, 2002; Reußischer Volksbote, Ein Heimatkalender auf das Jahr 1922.
Kirche Pforten
Pforten gehört zu den Rittersitzen, die schon vor 1200 am Eingang der Seitentäler zur Elster errichtet worden waren.
Bis 1632 gab es eine kleine Kapelle in der Nähe des Rittergutes, welche im 30jähringen Krieg zerstört wurde. Von da an waren die Pfortner nach Gera gewiesen. Erst 1939 erhielt sie auf der Bergkuppe, der Trennungslinie zwischen dem dörflichen und dem städtischen Teil dieses Vorortes, ihre Kirche. Bei der Einweihung durch die „Deutschen Christen“ hatte der kleine Dachreiter anstatt des Kreuzes ein Hakenkreuz erhalten. 1946 wurde die Kirche nochmals geweiht, weil diese Weihe nicht anerkannt werden konnte. Damals erhielt sie den Namen „St. Michael“. Mittlerweile ist die Kirche wieder entweiht und wird leider nicht mehr genutzt.
Quelle: Paul Heller Guntard und Renate Linde, Kirchen in und um Gera
Geschichte von Zschippern
Zschippern liegt im südöstlichen Stadtgebiet von Gera, eingebettet zwischen Geiersberg, Galgenberg und dem Landschaftsschutzgebiet Zaufensgraben.
Die erste urkundliche Erwähnung stammt vom 12. November 1322, als „Ticzelin von Tschiprin“ in einem Kauf des Klosters Cronschwitz mit 16 ½ Schilling belehnt wurde. Der Name Zschippern könnte auf einen slawischen Personennamen „Čipr-“ zurückgehen.
1857 entsteht das Gasthaus "Fliegenschnapper" in Zschippern. Durch Schafe in der Nachbarschaft sollen im Lokal im Sommer ständig Fliegen anzutreffen gewesen sein, welche von einem "verdienten" Rotschwänzchen regelmäßig verspeist wurden, daher der Name.
1913 wurde der Flugstützpunkt Gera-Zschippern eingeweiht, womit Gera einen eigenen Flugplatz erhielt. In dieser Zeit flogen und landeten Zeppeline in Gera.
Der Betrieb wurde jedoch eingestellt, als der neue Flugplatz Gera in Tinz/Langenberg eröffnet wurde.
1921 gab es in Zschippern zwei Gasthöfe: "Zur Flughalle" und "Zum Goldenen Fliegenschnapper". Die Einwohnerzahl betrug 143 Seelen.
1950 wurde Zschippern nach Gera eingemeindet.
Zschippern war Teil des Fürstentums Reuß jüngerer Linie und des Kirchspiels Thränitz-Kaimberg-Collis-Zschippern, wobei jeder dieser Orte einer anderen Landesherrschaft angehörte. Die Erbgerichtsbarkeit lag bis 1855 beim Rittergut Pforten.
Ansprechpartner/innen | |||||
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Herr Christian Pohl Ortsteilbürgermeister | Robert-Blum-Straße 35, 07545 Gera
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