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Blick zurück nach vorn. Gebrauchsgrafik bis Grafikdesign von Günter Kerzig, Rolf Felix Müller, Mirko Albrecht und Thomas Müller

Plakat zur Ausstellung "Blick zurück nach vorn", Detail, Motiv: Rolf Felix Müller, Grafik: Atelier Kerzig
Plakat zur Ausstellung "Blick zurück nach vorn", Detail, Motiv: Rolf Felix Müller, Grafik: Atelier Kerzig

Vom 29. Juni bis 9. Oktober 2022 präsentiert das Museum für Angewandte Kunst in Gera die Ausstellung „Blick zurück nach vorn. Gebrauchsgrafik bis Grafikdesign von Günter Kerzig, Rolf Felix Müller, Thomas Müller und Mirko Albrecht“. Günter Kerzig (*1932) und Rolf Felix Müller (1932–2021) haben mit ihren grafischen Arbeiten das Erscheinungsbild der Stadt Gera mitgeprägt. Rolf F. Müller arbeitete ab 1964 eng mit den Bühnen der Stadt Gera zusammen. Er entwarf eine Vielzahl geistreicher Theaterplakate und Programmhefte. Zudem gab er der Figur des Kinderfilmfestivals „Goldener Spatz“ ihre Gestalt. Von Günter Kerzig stammt die bekannte Verpackung des ba-du-san Kinderschaumbades in Form eines Fisches. Im Stadtteil Lusan grüßt bis heute sein Mosaik am „Sonnenhochhaus“ von der Fassade.

Die Schaffensphase der beiden Gebrauchsgrafiker fällt in eine historische und technische Umbruchzeit. In den 1990er-Jahren forderte die Vereinigung der beiden deutschen Nachkriegsstaaten ebenso ein Umdenken wie die zunehmende Verbreitung von PCs und Internet. Der Beruf des Gebrauchsgrafikers veränderte sich. Zunehmend übernahmen nicht mehr Spezialisten, sondern der Grafikdesigner selbst und digital die Bildbearbeitung, das Setzen der Schrift und das Erstellen von Druckdaten.

Seit 1992 arbeitet Günter Kerzig mit Mirko Albrecht (*1971) zusammen. Gemeinsam erkundeten sie die neuen Gestaltungsmöglichkeiten mithilfe des Computers. 2002 übernahm Albrecht das Atelier Kerzig. Neben Plakaten zählt die Ausstellungs- und Buchgestaltung bis heute zu den Schwerpunkten. Illustrationen und grafische Entwürfe sind Thomas Müller (*1966) durch die Werke seines Vaters Rolf F. Müller seit der Kindheit vertraut. Seine Zeichnungen und Plakate vermitteln treffend Inhalte mit viel Bildwitz.

Die Positionen der vier Gestalter zeigen miteinander verbundene Wege von der Gebrauchsgrafik bis zum Grafikdesign. Ob Verpackungsgestaltung, Illustration oder Plakatwerbung, ihre Arbeiten spiegeln zeitbezogene Gestaltungstendenzen genauso wider wie gesellschaftliche Themen und technische Entwicklungen. Anhand der ausgestellten Exponate zeigt sich ebenfalls der Umfang der Gebrauchsgrafik. Ihrem Anspruch nach bewegt sie sich zwischen den beiden Polen von funktionell-zweckdienlich und gestalterisch-künstlerisch.