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Kabinettausstellung

Schatzinsel im Mittelmeer – Siziliens Schmucksteine

6. Juli 2023 bis 10. März 2024

Diaspro fiorito reticellato – Jaspisbrekzie mit Chalcedon von Giuliana auf Sizilien, 11 x 9 cm. © Dr. Matthias Schreiter
Diaspro fiorito reticellato – Jaspisbrekzie mit Chalcedon von Giuliana auf Sizilien, 11 x 9 cm

Vom 6. Juli 2023 bis zum 10. März 2024 präsentierte das Museum für Naturkunde Gera in einer Kabinettausstellung Schmucksteine der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien. Dortige Vorkommen von ungewöhnlichem Achat, Jaspis oder farbigem Feuerstein (Flint) sind bereits seit Jahrhunderten bekannt. Sie wurden sogar zur Ausschmückung der Grabkapelle der Medici in Florenz eingesetzt. Auch von Persönlichkeiten wie dem Herzog von Sachsen-Meiningen Anton Ullrich (1687-1773) wurden die Schmucksteine Siziliens geschätzt und gesammelt. Durch dessen umfangreiche Schmucksteinsammlung wurden Thüringer Wissenschaftler in Schleusingen erst in den 1990er Jahren auf die damals mittlerweile vergessenen sizilianischen Vorkommen aufmerksam. Durch Recherchen und Vergleiche mit historischem Material im Naturhistorischen Museum Wien konnten die alten Fundorte ermittelt werden. Zwischen 1996 und 1999 erbrachten mehrere Sammelexpeditionen nach Sizilien, insbesondere in die Umgebung des kleinen Ortes Giuliana, repräsentatives Material, das die Wiederentdeckung der verschollen geglaubten Schmucksteinvorkommen auf Sizilien untermauerte.

Die herrlichen und ungewöhnlichen Farben und Strukturen der auf Sizilien zu findenden Schmucksteine veranlassten auch die Geraer Mineraliensammler Wolfgang Geinitz und Dr. Matthias Schreiter selbst mehrfach nach Sizilien zu reisen, um sich an der Schatzsuche auf Sizilien zu beteiligen. Das Ergebnis dieser Sammelexkursion zu verschiedenen Fundpunkten auf Sizilien waren hunderte Fundstücke, die gesägt, geschliffen und poliert wurden. Erst die fachkundige Bearbeitung der edlen Funde ließ ihre ganze Pracht erstrahlen. Unbearbeitet war ihr Innenleben zwar schon zu erahnen, die Überraschung war dennoch meist groß, als der Schnitt einen Blick in etwas gewährte, worauf noch nie zuvor ein Mensch geschaut hatte.

Bei den Schmucksteinen von Sizilien handelt es sich um mikrokristalline Quarze wie den gelben und roten Jaspachat – einer Mischung aus Achat und Jaspis –, den in nahezu allen Farben auftretenden Feuerstein (Flint), den Jaspis und den Chalcedon. Kaum vorstellbar ist die Vielfalt der möglichen Kombinationen, die sich durch Mischung dieser Quarzvarietäten ergeben kann.

Die Ausstellung „Schatzinsel im Mittelmeer – Siziliens Schmucksteine“ zeigte die schönsten und typischsten Exemplare aus der Gesamtausbeute der Geraer Sammler Wolfgang Geinitz und Dr. Matthias Schreiter, ergänzt durch stattliche Exemplare aus der Sammlung von Ralf Schmidt. Dr. Matthias Schreiter ist auf das Schleifen und Polieren von Schmuck- bzw. Edelsteinen spezialisiert und hatte die Bearbeitung des gesamten Fundmaterials übernommen. Dabei waren pro Stück mehrere Stunden Arbeitszeit, viel Wissen und Erfahrung notwendig. Die Ausstellung informiert über die Charakteristik der Schmucksteine von den jeweiligen sizilianischen Fundorten wie auch über die geologischen Grundlagen ihrer Entstehung. Die Geschehnisse um ihre Entdeckung und Wiederentdeckung ließen die Besucher teilhaben an der Geschichte einer Schatzsuche im Mittelmeer.

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Diaspro fiorito reticellato – Jaspisbrekzie mit Chalcedon von Giuliana auf Sizilien, 11 x 9 cm

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