Was ist Integrierte Kommunale Sozialplanung?

Die Integrierte Kommunale Sozialplanung (IKSP) ist eine Herangehensweise/Methodik, Verwaltungsmitarbeitende und Kommunalpolitikerinnen und -politiker zu befähigen, datenbasierte Entscheidungen zu treffen sowie ressortübergreifend zu denken und zu handeln, im Sinne der Bürgerinnen und Bürger. Um näher am realen Leben der Bürgerinnen und Bürger zu sein, wird versucht, versäulte Strukturen aufzubrechen, Zuständigkeiten zunächst außen vor zu lassen und damit übergreifend sowie ganzheitlich zu arbeiten.

„Der gesellschaftliche und wirtschaftliche Wandel erfordert immer raschere Anpassungen. Entscheidungen im öffentlichen Sektor werden durch die zunehmende Komplexität der Problemlagen und deren Wechselbeziehungen zueinander immer schwieriger. Die Politik und Kommunen mit ihren Einrichtungen brauchen verbesserte Instrumente zur strategischen Steuerung, die nicht nur Ziele und Prioritäten setzt, sondern auch fachübergreifende Ansätze der Problemlösungen und Leistungserbringung bei gleichzeitiger Verbesserung der Beteiligungsmöglichkeiten der Bürger beinhaltet.“

^{(Quelle: Pohl, Marga 2006, Bedeutung der Strategischen Steuerung, in: Bundesministerium des Innern)}

So bildet die IKSP als Herangehensweise sozusagen eine Klammer zwischen den einzelnen Planungen aus den Bereichen Raumordnung, Bau, Verkehr, Soziales, Gesundheit, Bildung, Erziehung, Sport/Bewegung, Kultur etc.

Der Freistaat Thüringen fördert mit finanzieller Unterstützung aus Mitteln des ESF Plus seit 1. Juli 2022 Maßnahmen der Integrierten Kommunalen Sozialplanung in der Stadt Gera.

Wie sieht das in der Praxis aus?

Im Rahmen der Integrierten Kommunalen Sozialplanung wird sich die Stadt Gera genau angeschaut. Dabei ist die Lebenslage der Menschen in unserer Stadt nicht überall gleich. Deshalb werden einzelne Stadtteile zu so genannten Planungsräumen, wie „Innenstadt“, „Bieblach/Tinz“ oder „Dörfer Süd“ zusammengefasst und sich die Fragen gestellt:

Wer lebt in diesen Stadtteilen?

• Viele junge Familien?
• Viele ältere Bürgerinnen und Bürger?
• Viele Menschen mit Migrationshintergrund?

Die Teilräume werden analysiert, um datenbasierte Entscheidungen zu treffen. Dabei wird Sozialplanung nicht einfach von einer Person allein am Schreibtisch entschieden. Der Prozess der Integrierten Kommunalen Sozialplanung lebt von Vernetzung und Beteiligung. Das meint sowohl die zahlreichen Mitarbeitenden aus den verschiedensten Bereichen in der Verwaltung, als auch viele externe Akteure, wie Träger, Vereine, Gremien und auch die Bürger/innen der Stadt Gera selbst, wie zum Beispiel in Form von Befragungen.

Anhand der erhobenen Bedarfe, werden gezielte Maßnahmen erstellt und umgesetzt, um die soziale Infrastruktur in Gera weiterzuentwickeln. Dies findet in Form eines Planungsinstrumentes statt, dem Integrierten Kommunalen Sozialplan.

Was bringt mir die IKSP der Stadt Gera?

Durch die IKSP soll es gelingen, die Lebenslagen von Menschen in der Stadt Gera weiter positiv zu beeinflussen und ihre Lebensräume passgenau und bedarfsgerecht zu gestalten. Dabei werden Beteiligungsmöglichkeiten geschaffen, damit die Bürger/innen einen Einfluss auf die Gestaltung ihrer Stadt haben können.